by Robert Reinick (1805 - 1852)
Blumenbotschaft
Language: German (Deutsch)
(Das Mädchen singt:) Weiß nicht, wie es mag geschehen: Wann ich auf dem Kirchhof gehe Und die schönen Blumen sehe, Immer scheinen Sie zu weinen Und mit solchen frommen Blicken Den Entschlafnen nachzusehen, Daß ich keine möchte pflücken. Komm' ich dann in meinen Garten: Wie sie dort mir alle winken, Lachend mit den Augen blinken Und mir nicken, Sie zu pflücken! Daß mein Herz in tausend Freuden Oft es nimmer kann erwarten, Sich an solcher Lust zu weiden. Und so denk' ich mir denn immer, Daß euch Blumen auch ein Leben Von dem lieben Gott gegeben, Daß von Herzen Ihr zu Herzen Freud' und Schmerzen möget künden: Kann ja doch die Liebe nimmer Liebliechere Boten finden! Ob mir wohl noch je beschieden, Daß ich euch dem Einem sende, Den ich liebe ohne Ende? Ach, wohl nimmer, Glaub' ich, nimmer! Und so will ich euch denn winden Um die Gräber meiner Lieben. Ihnen darf mein Leid ich künden!
Confirmed with Robert Reinick, Lieder, Berlin: Carl Reimarus, 1844, pages 236 - 237. Appears in Stimmungen.
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Blumenbotschaft", appears in Lieder, in Stimmungen und Gestalten [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Bernhard Ernst Scholz (1835 - 1916), "Blumenbotschaft", op. 34 (Vier Lieder für Mezzo-Sopran mit Begleitung des Pianoforte) no. 3 [ mezzo-soprano and piano ], Berlin: Simrock [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2020-11-29
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