by Guido Moritz Görres (1805 - 1852)
Immortellen
Language: German (Deutsch)
Verklungen sind der Vögel Lieder, die Nacht bedeckt die Erde weit, im Schlummer ruh'n die müden Glieder, nur eine Blume sank nicht nieder, die Blume der Unsterblichkeit. Wenn nach des Lebens hartem Lose erbleicht der Erde Herrlichkeit, dann sprosst aus dunklem Gräberschoße geheimnisvoll die Himmelsrose, die Blume der Unsterblichkeit. Wer sich dem Quell des ewig Schönen in reiner Liebe ganz geweiht, dem Meister in des Himmels Tönen wird einst die heit're Stirne krönen die Blume der Unsterblichkeit. Wer kühn durchbricht des Staubes Schranken, dem Helden in dem Geisterstreit, dem Lehrer göttlicher Gedanken wird leuchtend einst das Haupt umranken die Blume der Unsterblichkeit. Wer gottbegeistert all sein Streben als Opfer seinen Brüdern leiht, wer ganz dem Lamm sich hingegeben, dem blüht in Gott ein selig Leben, die Blume der Unsterblichkeit. So weicht, ihr düster'n Grabes Schauer, das Jubelfest ist ja bereit; ein Himmel strahlt, ein ewig blauer, in Freude wandelt jede Trauer die Blume der Unsterblichkeit.
Authorship:
- by Guido Moritz Görres (1805 - 1852) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Maria Görres (1823 - 1882), "Immortellen", published 1847 [ voice and piano ], from Die Tagszeiten. Ein Liederkranz gedichtet von Guido Görres, no. 6 [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2020-12-23
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