by Anonymous / Unidentified Author
Dir nah', o die ich liebe
Language: German (Deutsch)
Dir nah', o die ich liebe, umfing mich hold das Glück; dir fern, o die ich liebe, verklag' ich mein Geschick! Ich seufze deinen Namen um Mitternacht allein; kein Ohr erlauscht den Namen, die Stille saugt ihn ein. Er klingt wie Sternenreigen aus unbewegter Luft, wie Hauch aus Blütenzweigen an frommer Unschuld Gruft. Oft nur geseh'n von Sternen ruf' ich den Namen laut, und heilig tönt's durch Fernen wie Äolsharfen laut. Es folgt auf allen Wegen, Geliebte, mir dein Bild, strahlt mir vom Bach entgegen wie Luna engelmild. Es ist dem kranken Herzen, es ist der wunden Brust die Quelle herber Schmerzen und namenloser Lust. Es ruht, solang' ich träume, ich fühl' es, mir im Arm, und wenn ich nicht mehr träume, enteilt es meinem Arm. Wann, o wann werd' ich lauschen der süßen Stimme Klang? Darf ich der Stimme lauschen, verstummet mein Gesang.
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Franz Danzi (1763 - 1826), "Dir nah', o die ich liebe", P 181 no. 6 [ voice and piano ], from 6 Deutsche Lieder, no. 6, Munich: Falterische Musik-Handlung [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2021-06-30
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