by Friedrich Rückert (1788 - 1866)
Die mich hat am Fädchen
Language: German (Deutsch)
Die mich hat am Fädchen, Stehet auf der Grenze still Zwischen Kind und Mädchen, Und ist Beides, was sie will. Wie es eben dienen Mag am besten ihrem Plan, Legt sie sich die Mienen Von dem ein' und andern an. Aus dem einen immer Leis in's andere Gebiet Spielt sie, wie ein Schimmer Durch bewegte Zweige flieht. Mädchenhaft und kindlich, Wie sie mir sich zeigen mag, Mir unüberwindlich Blieb sie bis auf diesen Tag. Kindischer Geberde Dich zu necken scheint sie dort: Dann den Mut zur Erde Schlägt sie mit erwachs'nem Wort. Wenn du sie willst nehmen Für ein Kind, wie sie sich gibt, Wird sie dich beschämen, Wenn's ihr klug zu sein beliebt. Wenn sie zu fassen Nun beim Ernste denkst mit Glück, Zieht sie sich gelassen In den kind'schen Scherz zurück.
About the headline (FAQ)
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 3. Dritter Strauß. Entfremdet [or Gemieden], no. 44 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Carl Loewe (1796 - 1869), "Kind und Mädchen", op. 62, Heft 2 no. 5 (1837) [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: John H. Campbell
This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 28
Word count: 133