LiederNet logo

CONTENTS

×
  • Home | Introduction
  • Composers (20,217)
  • Text Authors (19,696)
  • Go to a Random Text
  • What’s New
  • A Small Tour
  • FAQ & Links
  • Donors
  • DONATE

UTILITIES

  • Search Everything
  • Search by Surname
  • Search by Title or First Line
  • Search by Year
  • Search by Collection

CREDITS

  • Emily Ezust
  • Contributors (1,115)
  • Contact Information
  • Bibliography

  • Copyright Statement
  • Privacy Policy

Follow us on Facebook

by Friedrich Rückert (1788 - 1866)
Translation

Des fremden Kindes heiliger Christ
Language: German (Deutsch)  after the German (Deutsch) 
Our translations:  ITA
Es läuft ein fremdes Kind
Am Abend vor Weihnachten
Durch eine Stadt geschwind,
Die Lichter zu betrachten,
Die angezündet sind.

Es steht an jedem Haus
Und sieht die hellen Räume,
Die drinnen schau'n heraus,
Die lampenhellen Bäume,
Weh wird's ihm überaus!

Das Kindlein weint und spricht:
»Ein jedes Kind hat heute
Ein Bäumchen und ein Licht,
Und hat dran seine Freude,
Nur blos ich armes nicht!

An der Geschwister Hand,
Als ich daheim gesessen,
Hat es mir auch gebrannt,
Doch hier bin ich vergessen,
In diesem fremden Land!

Läßt mich denn Niemand ein
Und gönnt mir auch ein Fleckchen?
In all' den Häuserreih'n
Ist für mich denn kein Eckchen,
Und wär' es noch so klein?

Läßt mich denn Niemand ein?
Ich will ja selbst nichts haben,
Ich will ja nur am Schein
Der fremden Weihnachtsgaben
Mich laben ganz allein!«

Es klopft an Tür und Tor,
An Fenster und an Laden,
Doch Niemand tritt hervor,
Das Kindlein einzuladen,
Sie haben drin kein Ohr.

Ein jeder Vater lenkt
Den Sinn auf seine Kinder;
Die Mutter sie beschenkt,
Denkt sonst nichts mehr, nichts minder;
Ans Kindlein Niemand denkt.

»O lieber heil'ger Christ,
Nicht Mutter und nicht Vater
Hab' ich, wenn du's nicht bist.
O sei du mein Berater,
Wenn man mich hier vergißt!«

Das Kindlein reibt die Hand,
Sie ist von Frost erstarret,
Es kriecht in sein Gewand,
Und in dem Gässchen harret,
Den Blick hinausgewandt.

Da kommt mit einem Licht
Durchs Gässlein hergewallet,
In weißem Kleide schlicht,
Ein ander Kind; - wie schallet
Es lieblich da es spricht:

»Ich bin der heil'ge Christ,
War auch ein Kind vordessen,
Wie du ein Kindlein bist;
Ich will dich nicht vergessen,
Wann alles dich vergißt.«

Dem Kind war's wie im Traum;
Es langten hergebogen 
Englein herab vom Baum 
Zum Kindlein, das sie zogen
Hinauf zum lichten Raum.

Das fremde Kindlein ist
Zur Heimat eingekehret,
Bei seinem heilgen Christ,
Und was hier wird bescheret,
Es dorten leicht vergißt.

The text shown is a variant of another text. [ View differences ]
It is based on

  • a text in German (Deutsch) by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Des fremden Kindes heiliger Christ", appears in Pantheon, in 3. Drittes Bruchstück: Kirchenjahr
    • Go to the text page.

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by Carl Loewe (1796 - 1869), "Des fremden Kindes heiliger Christ", op. 33 (Legende, Heft I) no. 3, published 1834 [sung text checked 1 time]

Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Il bambino straniero e il bambino Gesù", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission


Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 70
Word count: 321

Gentle Reminder

This website began in 1995 as a personal project by Emily Ezust, who has been working on it full-time without a salary since 2008. Our research has never had any government or institutional funding, so if you found the information here useful, please consider making a donation. Your help is greatly appreciated!
–Emily Ezust, Founder

Donate

We use cookies for internal analytics and to earn much-needed advertising revenue. (Did you know you can help support us by turning off ad-blockers?) To learn more, see our Privacy Policy. To learn how to opt out of cookies, please visit this site.

I acknowledge the use of cookies

Contact
Copyright
Privacy

Copyright © 2025 The LiederNet Archive

Site redesign by Shawn Thuris