by Friedrich Wilhelm Gotter (1746 - 1797)
Mütterliche Warnung
Language: German (Deutsch)
Selbst die glücklichste der Ehen, [Tochter]1, hat ihr Ungemach; selbst die besten Männer gehen öfters ihren Launen nach. Wer sich von dem gold'nen Ringe Gold'ne Tage nur verspricht, o, der kennt den Lauf der Dinge und das Herz des Menschen nicht. Manche wirft sich ohne Sorgen in des Gatten Arm wie du und beweint am nächsten Morgen ihre Freiheit, ihre Ruh. Aus dem Sklaven ihrer Blicke wird ein mürrischer Tyrann; banger Kummer folgt dem Glücke, das mit ihrem Traum zerrann. Doch dein Glück dir selbst zu schaffen, Tochter, steht in deiner Hand: die Natur gab dir die Waffen, gab dir Sanftmut und Verstand. Lerne deines Gatten Herzen liebevoll entgegengeh'n, leichte Kränkungen verschmerzen, kleine Fehler überseh'n.
F. Danzi sets stanza 1
1 Danzi: "Mädchen"
Authorship:
- by Friedrich Wilhelm Gotter (1746 - 1797), "Mütterliche Warnung" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Franz Danzi (1763 - 1826), "Mütterliche Warnung", op. 17 (Acht deutsche Lieder) no. 8, P 193 no. 8, published 1803, stanza 1 [ chorus and piano ], Leipzig [sung text checked 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2021-10-28
Line count: 24
Word count: 115