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by Christian Fürchtegott Gellert (1715 - 1769)

Von der Majestät Gottes
Language: German (Deutsch) 
O große Majestät, anbetenswürd’ges Wesen,
unendlich größrer Gott, als wir geschrieben lesen,
ach! flöße meiner ganzen Seele
ein ehrfurchtsvolles Schauern ein;
lass, wenn ich deinen Ruhm erzähle,
mich kleiner als ein Stäubgen sein.

Du bist ein selig Gut; du weißt von keinem Leide,
dein höchstes Wesen ist ein Meer vollkommner Freude.
Du konntst in süßer Stille schweben,
eh dich der Engel Schar geehrt.
Es ward dein höchstvergnügtes Leben
von keiner Einsamkeit gestört.

Dein Seligsein wuchs nicht durch Schöpfung dieser Erden.
Du konntst durch meinen Fall nicht unglückselig werden.
Doch lässt dein Sohn in solche Mühe
sich für mich schnöden Sünder ein,
dass er mich wieder zu dir ziehe,
als könntst du sonst nicht selig sein.

Du kannst mit größtem Recht allein gewaltig heißen,
dein Donner kann die Erd aus ihren Achsen reißen.
Es ist kein Ziel in deiner Stärke,
dein Wort trägt diese schwere Welt.
Das ist das kleinste deiner Werke,
was jeder für unmöglich hält.

Du bist der Herren Herr, den Erd und Himmel scheuet,
der denen Kön’gen selbst die teuren Kronen leihet.
Dich fürchten alle Majestäten,
dich betet jede Herrschaft an.
Du kannst so Leib als Seele töten,
das kein zerbrechlichs Zepter kann.

Du bist es, der allein Unsterblichkeit besitzet
und andre, wenn er will, vor Tod und Gruft beschützet.
Was die erschaffnen Geister haben,
das tragen sie von dir zum Lehn.
Du kannst sie in ihr Nichts begraben,
bleibst aber selber ewig stehn.

Ein unzugänglich Licht muss dir zur Wohnung dienen,
ein Glanz, der noch zu klar den lichten Seraphinen,
ein Blitz, der selbst die Engel blendet,
wenn er auf ihre Augen fällt,
von welchem sich ihr Antlitz wendet
und sich vor Scham verhüllet hält.

Welch sterblich Auge hat dein Wesen je geschauet?
Wer lebet, der es sich im Fleisch zu sehen trauet?
Du siehst zwar wie im hellen Morgen,
was Nacht und Abgrund in sich schleußt;
uns aber bleibst du wohl verborgen,
du unsichtbarer großer Geist.

Text Authorship:

  • by Christian Fürchtegott Gellert (1715 - 1769) [author's text not yet checked against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by Carl Philipp Emanuel Bach (1714 - 1788), "Von der Majestät Gottes", Wq 195 no. 5 (1764) [ voice and piano or harpsichord or organ ], from Zwölf geistliche Oden und Lieder als ein Anhang zu Gellerts geistlichen Oden und Liedern mit Melodien, no. 5 [sung text checked 1 time]

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

This text was added to the website: 2022-02-22
Line count: 48
Word count: 320

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