LiederNet logo

CONTENTS

×
  • Home | Introduction
  • Composers (20,290)
  • Text Authors (19,824)
  • Go to a Random Text
  • What’s New
  • A Small Tour
  • FAQ & Links
  • Donors
  • DONATE

UTILITIES

  • Search Everything
  • Search by Surname
  • Search by Title or First Line
  • Search by Year
  • Search by Collection

CREDITS

  • Emily Ezust
  • Contributors (1,116)
  • Contact Information
  • Bibliography

  • Copyright Statement
  • Privacy Policy

Follow us on Facebook

by Aloys Wilhelm Schreiber (1761 - 1841)

Maria und das Milchmädchen
Language: German (Deutsch) 
Maria kam auf ihrer Flucht'gen Mittag in ein ödes Tal,
Da war kein Baum mit Laub und Frucht,
der Rasen dürr, die Felsen kahl,
Und sengend fiel der Mittagsstrahl.

Es schmachten Kind und Mutter sehr,
Sie schaut nach einem Quell umher,
Jedoch umsonst, kein Quell, kein Tau
Tränkt dieses Tal, so nachkt und rauh.

Das schmerzt die Frau der Lieb' und Huld,
Das Knäblein trug es mit Geduld.
Jetzt kommt ein Mägdlein wohl gemut
Mit Milch daher, ein junges Blut,
Zwar gelb und häßlich von Gesicht,
Doch klingt gar lieblich, was es spricht.

Es nimmt herab den Topf geschwind
Und bietet ihn der Jungfrau an
Und freut sich, daß es geben kann:
»Heil, Mutter, dir! Und dreimal Glück dir und dem Kind!

Ich trüg' es gern
nur einen einz'gen Augenblick;
So schön ist nicht
Der Morgenstern!«

Die Mutter legt von ihrer Brust
Den Knaben in des Mägdleins Arm;
Die Maid ihn herzt mit frommer Lust,
Sie küßt sein Mündlein, rot und warm,
Und wünscht der Mutter nochmals Glück!
Und geht und blickt noch oft zurück.

Und als sie kommt mit frohem Sinn zu ihrer Hütte still und klein,
Da tritt sie an den Brunnen fein
Und wäscht von Staub das Antlitz rein.

Jedoch ein fremdes schönes Bild
Strahlt aus dem Wasser klar und mild.
Sie teilt das Wasser mit der Hand,
Das Bild kommt wieder, wie's verschwand,
Sie lacht es an, es lacht sie an,
Sie ist es selbst, es ist kein Wahn.

Vom Kuß des Knäbchens kam alsbald
Ihr diese himmlishce Gestalt.
Doch quillt ihr in dem Busen auch
Ein Sehnen, wie beim Frühlingshauch,
Und Alles ist ihr fremd, als wär
Die Erd' nicht ihre Heimat' mehr!

Text Authorship:

  • by Aloys Wilhelm Schreiber (1761 - 1841) [author's text not yet checked against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by Carl Loewe (1796 - 1869), "Maria und das Milchmädchen", op. 36 (Legende, Heft IV) no. 1, published 1834 [sung text checked 1 time]

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 43
Word count: 278

Gentle Reminder

This website began in 1995 as a personal project by Emily Ezust, who has been working on it full-time without a salary since 2008. Our research has never had any government or institutional funding, so if you found the information here useful, please consider making a donation. Your help is greatly appreciated!
–Emily Ezust, Founder

Donate

We use cookies for internal analytics and to earn much-needed advertising revenue. (Did you know you can help support us by turning off ad-blockers?) To learn more, see our Privacy Policy. To learn how to opt out of cookies, please visit this site.

I acknowledge the use of cookies

Contact
Copyright
Privacy

Copyright © 2025 The LiederNet Archive

Site redesign by Shawn Thuris