by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862)
Traum
Language: German (Deutsch)
Es hat mir jüngst geträumet, Ich läg’ auf steiler Höh’; Es war am Meeresstrande, Ich sah wohl in die Lande Und über die weite See. Es lag am Ufer drunten Ein schmuckes Schiff bereit, Mit bunten Wimpeln wehend, Der Ferg’ am Ufer stehend, Als wär’ ihm lang die Zeit. Da kam von fernen Bergen Ein lust’ger Zug daher. Wie Engel thäten sie glänzen, Geschmückt mit Blumenkränzen, Und zogen nach dem Meer. Voran dem Zuge schwärmten Der muntern Kinder viel. Die Andern Becher schwangen, Musizirten, sangen, Schwebten in Tanz und Spiel. Sie sprachen zu dem Schiffer: „Willt du uns führen gern? Wir sind die Wonnen und Freuden, Wollen von der Erde scheiden, All von der Erde fern.“ Er hieß in’s Schiff sie treten, Die Freuden allzumal, Er sprach: „Sagt an, ihr Lieben! Ist Keins zurückgeblieben Auf Bergen, noch im Thal?“ Sie riefen: „Wir sind Alle! Fahr zu, wir haben Eil’!“ Sie fuhren mit frischen Winden, Fern, ferne sah ich schwinden Der Erde Lust und Heil.
Confirmed with Gedichte von Ludwig Uhland, Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta’sche Buchhandlung, 1815, pages 217-218.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Traum", first published 1815 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Franz Berwald (1796 - 1868), "Traum", 1833 [ voice and piano ], confirmed with a CD booklet, also set in Swedish (Svenska) [sung text checked 1 time]
Settings in other languages, adaptations, or excerpts:
- Also set in Swedish (Svenska), a translation (K. F. ) by Anonymous/Unidentified Artist ; composed by Franz Berwald.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2022-04-23
Line count: 35
Word count: 164