by Anton Wildgans (1881 - 1932)
Die Menschen wissen nicht, was Freude...
Language: German (Deutsch)
Die Menschen wissen nicht, was Freude ist. Meist ist ihr Freude wähnen Selbstbelügen, Gefährlich wie ein Gift wirkt ihr Vergnügen, Das Schlaf macht und geheim am Leben frißt. Doch was das weise Herz als Glück ermißt, Ist: wach zu atmen in berauschten Zügen Und Seel’ in Seele priesterlich zu fügen, Daß Blut in Blut sich grenzenlos vergißt. Daß Strömen, die einander fremd vorher, Müde und einsam durch die Welt geflossen, Ein Bette wird - als wär’s von Gott beschlossen. Und war doch nichts als gütig Ungefähr, Das die Versandenden in eins gegossen: Nun sind sie klar und rein und rauschen hin - zum Meer.
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Text Authorship:
- by Anton Wildgans (1881 - 1932), no title, appears in Sonette an Ead, no. 8 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Edvard Moritz (1891 - 1974), "Die Menschen wissen nicht, was Freude ist", op. 38 (Fünf Lieder mit Klavierbegleitung) no. 1 [ voice and piano ] [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2024-03-13
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