by Johann Nepomuk Vogl (1802 - 1866)
Das Vaterland
Language: German (Deutsch)
Fahr hin, fahr hin für alle Zeiten, Falsches Vaterland! Und für immer sei zerrissen, Was mich an dich band! Also rief, im raschen Zürnen, Eines Jünglings Mund, Grünen Stab in kraft'gen Händen, Zog er fort zur Stund. Zog hinaus viel hundert Meilen Über Berg und über Tal. Schmucke Höhen, bunte Triften Fand er allzumal. Volle Becher, süße Blicke, Manchen Druck der Hand, Aber ach, es war doch immer Nicht sein Vaterland. Und so zog er immer weiter, Weilte hier und dort, Aber immer trieb es wieder Ihn aufs Neue fort. Jahre schwanden, bleich geworden War sein braunes Haar, Was die Heimat ihm ersetzet, Ist auf Erden nicht! Und er kann den Ort nicht finden Unterm Sonnenlicht, Was die Heimat ihm ersetzet, Ist auf Erden nicht! Und den Stab nun lenket wieder Gramgebeugt der Greis, nach der Heimat, der verschmähten, Lenket er die Reis'. Eine Hoffnung, ach, geleitet Ihn nur noch zur Stund, Dort das müde Haupt zu legen In der Väter Grab. Und mit Schluchzen sinkt er nieder An dem teuren Ort! Vaterland, es ist dein Name, Doch kein leeres Wort!
Authorship:
- by Johann Nepomuk Vogl (1802 - 1866) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Carl Loewe (1796 - 1869), "Das Vaterland", op. 125 no. 2 (1856) [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: John H. Campbell
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