by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892)
Die Winde heulen, es wogt das Gras
Language: German (Deutsch)
Die Winde heulen, es wogt das Gras, Der arme Kosack liegt todt und blaß; Auf schwankendem Sträuchlein ruht sein Haupt, Die Augen von grünen Blättern umlaubt. Ist zur Erde gefallen sein blank Geschoß, Steht ihm zu Füßen sein schwarzes Roß; Doch ihm zu Haupte, im hohen Gras, Ein taubenfarbiger Adler saß. Und er pflegt den Kosacken, bringt Trost ihm dar, Hüpft um sein Haupt mit dem Lockenhaar . . . Und der Kosack spricht dem Adler zu: Sey, grauer Adler, mein Bruder du! Und wenn du anfängst, o Bruder Aar, Mir auszuhacken mein Augenpaar: Fliege, fliege zu meiner Mutter hin. Bring' der Mutter, der vor Gram sich verzehrenden, Kunde vom Sohne, dem nimmer kehrenden; Aber wisse, Bruder Aar, eh' du zu ihr fliegst, Was du, wenn sie dich fragt, ihr zur Antwort sprichst: Sag' der Mutter: Dein Sohn im Dienste stand Bei dem Chane der Krimm, dem Tartarenland, Hat durch den Dienst gewonnen eine Königsmaid, Eine Todtengrube auf kahler Haid'!
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Confirmed with Die poetische Ukraine. Eine sammlung kleinrussischer Volkslieder, ins deutsche übertragen von Friedrich Bodenstedt , Stuttgart und Tübingen: J.G. Cotta'scher Verlag, 1845, pages 27-28.
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die poetische Ukraine, no. 3 [author's text checked 1 time against a primary source]
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