by (Christian) Friedrich Hebbel (1813 - 1863)
Memento vivere
Language: German (Deutsch)
Ich ritt einmal im Dunkeln Spät durch ein enges Thal; Die Nacht war still und traurig, Ich still und traurig zumal. Ich dachte der wenigen Freunde, Die ich auf Erden fand, Ich dachte derer vor Allen, Die schon bedeckt der Sand. Da scholl's, wie Geisterstimme, Vom düstern Berg herab: Mensch, freu' dich heut' des Lebens, Denn morgen geht's in's Grab. War es ein Hirtenknabe, Der jene Worte sang -- Ich weiß es nicht, sie gingen Mir durch die Seele bang. Einst hatt' ich sie vernommen Aus eines Bruders Mund, Da trank er meine Gesundheit, Jetzt lag er im kühlen Grund.
Confirmed with Gedichte von Friedrich Hebbel. Gesammt-Ausgabe stark vermehrt und verbessert, Stuttgart und Augsburg, J. G. Cotta'scher Verlag, 1857, pages 233-234.
Text Authorship:
- by (Christian) Friedrich Hebbel (1813 - 1863), "Memento vivere", appears in Gedichte, in 3. Vermischte Gedichte [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Rudi Stephan (1887 - 1915), "Memento vivere", 1913 [ baritone and piano ], from Zwei ernste Gesänge, no. 2 [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2004-04-29
Line count: 20
Word count: 99