by Detlev von Liliencron (1844 - 1909)
Schrei
Language: German (Deutsch)
O wär' es doch! Hinaus in dunkle Wälder, in denen die Novemberwetter fegen. Der Keiler kracht, Schaum flockt ihm vom Gebreche, aus schwarzem Tannenharnisch mir entgegen. O wär' es doch! O wär' es doch! Im Raubschiff der Korsaren, vorn halt' ich Wache durch die Abendwellen. Klar zum Gefecht, die Enterhaken schielen, und lauernd kauern meine Mordgesellen. O wär' es doch! O wär' es doch! Ich säß' auf nassem Gaule, in meiner Rechten schwäng' ich hoch die Fahne, daß ich, buhlt' auch die Kugel schon im Herzen, dem Vaterlande Siegesgassen bahne. O wär' es doch! O wär es doch! Denn den Philisterseelen, den kleinen, engen, bin ich satt zu singen. Zum Himmel steuert jubelnd auf die Lerche, den Dichter mag die tiefste Gruft verschlingen. O wär' es doch!
Text Authorship:
- by Detlev von Liliencron (1844 - 1909), "Schrei" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Emil Mattiesen (1875 - 1939), "Schrei", op. 15 no. 2, published 190-?, from Überwindungen, no. 2. [text not verified]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2013-04-21
Line count: 20
Word count: 127