Leben gibst Du, Leben nimmst Du, Menschen wachsen Aus ihrer Enge, Menschen fallen Aus Freiheit und Knechtschaft, Unerbittlich sind Deine Lose. Ich heb nicht die Hände Und flehe um Gnade, Fall ich, so fall ich, Steig ich, so steig ich, Doch immer aufrecht Will ich bestehen, Selbst im zermalmenden Sturz. Denn ein Schicksal Ist jedem gegeben, Ist uns wie Wein Und tägliches Brot. Herb ist der letzte Tropfen Im Kelche. Aber noch lächelt uns, Brüder, das Licht.
Überwindungen
 [incomplete]Song Cycle by Emil Mattiesen (1875 - 1939)
1. Schicksal  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Max Barthel (1893 - 1975), "Schicksal", appears in Arbeiterseele, first published 1920
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Schrei  [sung text not yet checked]
O wär' es doch! Hinaus in dunkle Wälder, in denen die Novemberwetter fegen. Der Keiler kracht, Schaum flockt ihm vom Gebreche, aus schwarzem Tannenharnisch mir entgegen. O wär' es doch! O wär' es doch! Im Raubschiff der Korsaren, vorn halt' ich Wache durch die Abendwellen. Klar zum Gefecht, die Enterhaken schielen, und lauernd kauern meine Mordgesellen. O wär' es doch! O wär' es doch! Ich säß' auf nassem Gaule, in meiner Rechten schwäng' ich hoch die Fahne, daß ich, buhlt' auch die Kugel schon im Herzen, dem Vaterlande Siegesgassen bahne. O wär' es doch! O wär es doch! Denn den Philisterseelen, den kleinen, engen, bin ich satt zu singen. Zum Himmel steuert jubelnd auf die Lerche, den Dichter mag die tiefste Gruft verschlingen. O wär' es doch!
Text Authorship:
- by Detlev von Liliencron (1844 - 1909), "Schrei"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Stirb und werde  [sung text not yet checked]
Wohl endet Tod des Lebens Not, Doch schauert Leben vor dem Tod. Das Leben sieht die dunkle Hand, Den hellen Kelch nicht, den sie bot. So schauert vor der Lieb ein Herz, Als wie von Untergang bedroht. Denn wo die Lieb erwachet, stirbt Das Ich, der dunkele Despot. Du laß ihn sterben in der Nacht Und atme frei im Morgenrot.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866)
Based on:
- a text in Persian (Farsi) by Jalāl al-Dīn Rūmī (1207 - 1273) [text unavailable]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Über ein Grab hin  [sung text not yet checked]
Je länger du dort bist, Um so mehr bist du hier, Je weiter du fort bist, Um so näher bei mir. Du wirst mir notwendiger, Als das tägliche Brot ist, - Du wirst lebendiger, Je länger du tot bist.
Text Authorship:
- by Karl Ludwig August Heino, Freiherr von Münchhausen (1759 - 1836)
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Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani5. Hussens Kerker  [sung text not yet checked]
Es geht mit mir zu Ende, Mein' Sach' und Spruch ist schon Hoch über Menschenhände Gerückt vor Gottes Thron, Schon schwebt auf einer Wolke, Umringt von seinem Volke Entgegen mir des Menschen Sohn. Den Kerker will ich preisen, Der Kerker, der ist gut! Das Fensterkreuz von Eisen Blickt auf die frische Flut, Und zwischen seinen Stäben Seh' ich ein Segel schweben, Darob im Blaue die Firne ruht. Wie nah die Flut ich fühle, Als läg' ich drein versenkt, Mit [wundersamer]1 Kühle Wird mir der Leib getränkt -- Auch seh' ich eine Traube Mit einem roten Laube, Die tief herab ins Fenster hängt. Es ist die Zeit zu feiern! Es kommt die große Ruh! Dort lenkt ein Zug von Reihern Dem ew'gen Lenze zu. Sie wissen Pfad und Stege, Sie kennen ihre Wege -- Was, meine Seele, fürchtest du?
Text Authorship:
- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), "Hussens Kerker"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "Hus's dungeon", copyright ©
Note: Jan Hus (1370(?) - 1415) was burnt in Konstanz as a heretic.
Note for stanza 2, line 7, word 5: Schibler has "Ferne" in his score, but this is probably a typo.
1 Schibler: "wunderbarer"Researcher for this page: Jakob Kellner
6. Bekenntnis
Holder Schein, an deine Spiele Sieh mich willig hingegeben; Andre haben Zwecke, Ziele, Mir genügt es schon, zu leben. Gleichnis will mir alles scheinen, Was mir je die Sinne rührte, Des Unendlichen und Einen, Das ich stets lebendig spürte. Solche Bilderschrift zu lesen, Wird mir stets das Leben lohnen, Denn das Ewige, das Wesen, Weiß ich in mir selber wohnen.
Text Authorship:
- by Hermann Hesse (1877 - 1962), "Bekenntnis", written 1918
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
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Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]7. Der Dichter spricht
Ich bin mein Lied, mein Lied bin ich
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