by Wilhelm Wackernagel (1806 - 1869)

Komm, lieber Schatz, komm vor die Thür!
Language: German (Deutsch) 
"Komm, lieber Schatz, komm vor die Thür!
     Vernimmst du nichts? O Liebste, horch,
Dort singt die Schwalbe schon am Dach, 
     Und auf dem Giebel sitzt der Storch, 

O horch, es geht das Mühlenrad, 
     Dieweil das Eis am Bache brach,
Und auf der letzten Scholle fuhr 
     Der liebe Frühling immer nach. 

Und was nur seine Hand berührt, 
     Das grünet auf in voller Pracht;
Laut lacht er in den Wald hinein, 
     Daß laut der Wald zurücke lacht. 

Er sitzt auf einem grünen Reis,
     Und singt und spielt in guter Ruh;
Da stehen Halme rings umher
     Und schaun hinauf und hören zu.

Es findet sich in solcher Lust
     Noch nicht zurecht der Apfelbaum,
Er steht und grünt und sinnt und träumt: 
     Da wird zur Blüthe jeder Traum.

Komm, lieber Schatz, komm vor die Thür!
     Tritt in der neuen Sonne Glanz! 
Ich schmücke dich, ich schatte dir
     Mit einem frischen Blumenkranz." --

O weh, wer hat mich aufgeweckt?
     In dichten Flocken seh' ich's schney'n; 
Im Herzen nur klingt leise noch
     Ein Traum von der Geliebten mein.

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Authorship:

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):


Researcher for this text: Harry Joelson

This text was added to the website: 2012-09-18
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