Im Walde geh ich wohlgemut, Mir graut vor Räubern nicht; Ein liebend Herz ist all mein Gut, Das sucht kein Bösewicht. Was rauscht, was raschelt durch den Busch? Ein Mörder, der mir droht? Mein Liebchen kommt gesprungen, husch! Und herzt mich fast zu Tod.
Sechs Gesänge , opus 11
by (Karl) Friedrich Curschmann (1805 - 1841)
1. Waldlied  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Waldlied", appears in Lieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Cançó del bosc ", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chanson de la forêt", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
2. Der Gott und die Bajadere  [sung text not yet checked]
Mahadöh, der Herr der Erde, Kommt herab zum sechstenmal, Daß er unsers gleichen werde, Mit zu fühlen Freud' und Qual. Er bequemt sich hier zu wohnen, Läßt sich Alles selbst geschehn. Soll er strafen oder schonen, Muß er Menschen menschlich sehn. Und hat er die Stadt sich als Wandrer betrachtet, Die Großen belauert, auf Kleine geachtet, Verläßt er sie Abends, um weiter zu gehn. Als er nun hinausgegangen, Wo die letzten Häuser sind, Sieht er, mit gemahlten Wangen Ein verlornes schönes Kind. Grüß' dich, Jungfrau! - Dank der Ehre! Wart', ich komme gleich hinaus - Und wer bist du? - Bajadere, Und dieß ist der Liebe Haus. Sie rührt sich, die Cymbeln zum Tanze zu schlagen; Sie weiß sich so lieblich im Kreise zu tragen, Sie neigt sich und biegt sich, und reicht ihm den Strauß. Schmeichelnd zieht sie ihn zur Schwelle, Lebhaft ihn ins Haus hinein. Schöner Fremdling, lampenhelle Soll sogleich die Hütte seyn. Bist du müd', ich will dich laben, Lindern deiner Füße Schmerz. Was du willst, das sollst du haben, Ruhe, Freuden oder Scherz. Sie lindert geschäftig geheuchelte Leiden. Der Göttliche lächelt; er siehet mit Freuden, Durch tiefes Verderben ein menschliches Herz. Und er fordert Sklavendienste; Immer heitrer wird sie nur, Und des Mädchens frühe Künste Werden nach und nach Natur. Und so stellet auf die Blüte Bald und bald die Frucht sich ein; Ist Gehorsam im Gemüthe, Wird nicht fern die Liebe seyn. Aber, sie schärfer und schärfer zu prüfen, Wählet der Kenner der Höhen und Tiefen Lust und Entsetzen und grimmige Pein. Und er küßt die bunten Wangen, Und sie fühlt der Liebe Qual, Und das Mädchen steht gefangen, Und sie weint zum erstenmal; Sinkt zu seinen Füßen nieder, Nicht um Wollust noch Gewinnst, Ach! und die gelenken Glieder, Sie versagen allen Dienst. Und so zu des Lagers vergnüglicher Feyer Bereiten den dunklen behaglichen Schleier Die nächtlichen Stunden, das schöne Gespinst. Spät entschlummert unter Scherzen, Früh erwacht nach kurzer Rast, Findet sie an ihrem Herzen Todt den vielgeliebten Gast. Schreiend stürzt sie auf ihn nieder, Aber nicht erweckt sie ihn, Und man trägt die starren Glieder Bald zur Flammengrube hin. Sie höret die Priester, die Todtengesänge, Sie raset und rennet und theilet die Menge. Wer bist du? was drängt zu der Grube dich hin? Bei der Bahre stürzt sie nieder, Ihr Geschrei durchdringt die Luft: Meinen Gatten will ich wieder! Und ich such ihn in der Gruft. Soll zu Asche mir zerfallen Dieser Glieder Götterpracht? Mein! er war es, mein vor allen! Ach, nur Eine süße Nacht! Es singen die Priester: Wir tragen die Alten, Nach langem Ermatten und spätem Erkalten, Wir tragen die Jugend, noch eh' sie's gedacht. Höre deiner Priester Lehre: Dieser war dein Gatte nicht. Lebst du doch als Bajadere, Und so hast du keine Pflicht. Nur dem Körper folgt der Schatten In das stille Todtenreich; Nur die Gattin folgt dem Gatten: Das ist Pflicht und Ruhm zugleich. Ertöne, Drommete, zu heiliger Klage! O nehmet, ihr Götter! die Zierde der Tage, O nehmet den Jüngling in Flammen zu euch! So das Chor, das ohn' Erbarmen Mehret ihres Herzens Noth; Und mit ausgestreckten Armen Springt sie in den heißen Tod. Doch der Götter-Jüngling hebet Aus der Flamme sich empor, Und in seinen Armen schwebet Die Geliebte mit hervor. Es freut sich die Gottheit der reuigen Sünder; Unsterbliche heben verlorene Kinder Mit feurigen Armen zum Himmel empor.
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Der Gott und die Bajadere", subtitle: "Indische Legende", written 1797, first published 1798
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "El déu i la baiadera", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De god en de bajadère", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "The god and the dancing-girl", copyright ©
- ENG English (Leon Malinofsky) , "The God and the Bayadere", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Anne Louise Germaine de Staël-Holstein) , "La Bayadere, et le Dieu de l'Inde" [an adaptation]
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le Dieu et la bayadère", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , "Ο Θεός και η Μπαγιαντέρα", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- HUN Hungarian (Magyar) (Árpád Tóth) , "Az isten és a bajadér"
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cotta'schen Buchhandlung, 1827, pages 251-255; and with Musen-Almanach für das Jahr 1798. herausgegeben von Schiller. Tübingen, in der J.G.Cottaischen Buchhandlung, pages 188-193.
Research team for this page: Martin-Beatus Meier , Peter Rastl [Guest Editor]
3. Der Abend  [sung text checked 1 time]
Es singt und klagt die Nachtigall Mit süßem Liebesgruß, Und von der Lilie raubt im Schlaf Der Zephyr leisen Kuß. Der stille Mond am Himmel steigt Hinauf die Lichte Bahn; und zu den Schilf am Ufer hin Zieht heim der letzte Schwan. Die Elfen schweben auf und ab, Und halten ihren Tanz, Johanniswürmchen schwärmt und glüht Im grünen Demantglanz. Der Friede Gottes kommt herab Auf Feld und Flur und Haus, Und seinen heil'gen Engel ziehn, Uns zu bewahren, aus.
Authorship:
- by Friedrich Christoph Förster (1791 - 1868)
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Researcher for this page: Melanie Trumbull4. Gedicht  [sung text not yet checked]
"Komm, lieber Schatz, komm vor die Thür! Vernimmst du nichts? O Liebste, horch, Dort singt die Schwalbe schon am Dach, Und auf dem Giebel sitzt der Storch, O horch, es geht das Mühlenrad, Dieweil das Eis am Bache brach, Und auf der letzten Scholle fuhr Der liebe Frühling immer nach. Und was nur seine Hand berührt, Das grünet auf in voller Pracht; Laut lacht er in den Wald hinein, Daß laut der Wald zurücke lacht. Er sitzt auf einem grünen Reis, Und singt und spielt in guter Ruh; Da stehen Halme rings umher Und schaun hinauf und hören zu. Es findet sich in solcher Lust Noch nicht zurecht der Apfelbaum, Er steht und grünt und sinnt und träumt: Da wird zur Blüthe jeder Traum. Komm, lieber Schatz, komm vor die Thür! Tritt in der neuen Sonne Glanz! Ich schmücke dich, ich schatte dir Mit einem frischen Blumenkranz." -- O weh, wer hat mich aufgeweckt? In dichten Flocken seh' ich's schney'n; Im Herzen nur klingt leise noch Ein Traum von der Geliebten mein.
Authorship:
- by Wilhelm Wackernagel (1806 - 1869), "Im Winter"
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Researcher for this page: Harry Joelson5. Meine Ruh ist hin  [sung text not yet checked]
Meine Ruh' ist hin, Mein Herz ist schwer; Ich finde sie nimmer Und nimmermehr. Wo ich ihn nicht hab' Ist mir das Grab, Die ganze Welt Ist mir vergällt. Mein armer Kopf Ist mir verrückt, Mein armer Sinn Ist mir zerstückt. Meine Ruh' ist hin, Mein Herz ist schwer; Ich finde sie nimmer Und nimmermehr. Nach ihm nur schau' ich Zum Fenster hinaus, Nach ihm nur geh' ich Aus dem Haus. Sein hoher Gang, Sein' edle Gestalt, Seines Mundes Lächeln, Seiner Augen Gewalt, Und seiner Rede Zauberfluß, Sein Händedruck, Und ach sein Kuß! Meine Ruh' ist hin, Mein Herz ist schwer, Ich finde sie nimmer Und nimmermehr. Mein Busen drängt Sich nach ihm hin. [Ach]1 dürft ich fassen Und halten ihn! Und küssen ihn So wie ich wollt', An seinen Küssen Vergehen sollt'!
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), no title, appears in Faust, in Der Tragödie erster Teil (Part I), first published 1790
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- CZE Czech (Čeština) (Otokar Fischer) , "Můj klid ten tam"
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Greetje aan het spinnewiel", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) (Geart van der Meer) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Lynn Thompson) , "My peace is gone", copyright © 1997, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Fredric Kroll) , "Gretchen at the Spinning Wheel", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Walter A. Aue) , "My peace is gone", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Gérard Labrunie) , appears in Le Faust de Goethe [an adaptation]
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- FRI Frisian (Geart van der Meer) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , "Το Ριτάκι στο ροδάνι", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "La mia pace è perduta", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- NOR Norwegian (Bokmål) (Marianne Beate Kielland) , "Gretchen ved rokken", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Elisa Rapado) , "Margarita en la Rueca"
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Zwölfter Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cottaschen Buchhandlung, 1828, pages 177-178; with Faust. Eine Tragödie von Goethe, Tübingen, in der J.G.Cotta'schen Buchhandlung, 1808, pages 223-225; and with Faust. Ein Fragment. in Goethe's Schriften. Siebenter Band. Leipzig, bey Georg Joachim Göschen, 1790, pages 133-135. Above the poem it is indicated "Gretchens Stube. Gretchen am Spinnrade allein." Note: Goethe did not split the final eight lines into two stanzas prior to 1828.
1 Zelter: "Als"Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor]
6. Der kleine Hans  [sung text checked 1 time]
"Nein, ich will's nicht länger leiden, bin ich gleich der kleine Hans, Nachbar's Michel, gestern Abend führt er wieder dich zum Tanz. An dem Brunnen ganz alleine sprach er so vertraut mit dir, noch dazu im Mondensscheine, Liese, das war schlecht von dir." "Schau, schau! was der Hans sich quälet, schau, schau, lieber kleiner Hans! laß dirs nit zu sehr zu Herzen, nit zu sehr zu Herzen gehn, denn die Liebe macht nur Schmerzen und der Gram der macht nicht schön." "Und das soll mich nicht verdrießen, noch dazu im Mondenschein, ja, der hätt es sollen büßen, wär ich nur nicht gar zu klein; aber wenn es Krieg wird geben, endet alle eine Not, ich geh unter die Soldaten, und dann schießen sie mich tot." Geh, geh! unter die Soldaten, geh,geh, in die weite Welt! Aber draußen laß dir raten draußen ist es schlecht bestellt, keine Suppe, keinen Braten, Hansel zieh dich nicht zu Feld. Und mein Hans ging um die Ecke, doch der Weg war just sehr krumm, und nach einer kleinen Strecke bog er richtig wieder um. "Eines hab ich doch vergessen, liebes Liesel, 's ist schon spat, erst will ich zu Abendessen, und dann werd ich desperat." "Hans, Hans! hab ich dich schon wieder, schau, schau, hier in meiner Haft! Lieber Schatz, gib dich zufrieden, spare deine Heldenkraft, in der ganzen Welt ist Frieden, und der Krieg wird abgeschafft."
Authorship:
- by Friedrich Christoph Förster (1791 - 1868)
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Researcher for this page: Peter Donderwinkel