by Karl Kraus (1874 - 1936)
Da weht mich wieder jene Ahnung an
Language: German (Deutsch)
Da weht mich wieder jene Ahnung an, ein Federflaum von jenem großen Grauen, ein Nichts, genug, um alles doch zu schauen, was mir von allem Anfang angetan. Und klopft ans Herz: Du bist in einer Falle, versuch's und flieh! Dies hast du doch gemeinsam, das einzig eine, worin alle einsam und keiner will und dennoch müssen alle. Wer wird in jener Nacht nach diesen Nächten bei dir sein, um den letzten Streit zu schlichten, Endgültiges dir helfen zu verrichten, damit sie dort nicht allzu strenge rechten? Dies war ein Blicke aus dem Dämonenauge, das mich im Dämmern eigenommen hatte. So prüft das Leben mich, das nimmermatte, ob nun noch ihm zum Widerstand ich tauge. Noch wart ich auf das Wunder. Nichts ist wahr, und möglich, daß sich anderes ereignet. Nicht Gott, nur alles leugn' ich, was ihm leugnet, und wenn er will, ist alles wunderbar.
Text Authorship:
- by Karl Kraus (1874 - 1936) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Ernst Křenek (1900 - 1991), "Da weht mich wieder jene Ahnung an", op. 67 no. 2, from Durch die Nacht, no. 2. [ sung text checked 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2005-10-12
Line count: 22
Word count: 145