by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886)
Dem aufgehenden Mond
Language: German (Deutsch)
Qui potare non potestis ite procul ab his festis non est locus hic modestis. --Carmina Burana Nr. 179 Heute schwirren Schelmenlieder, Niemand bleibt verschont: Ja, woher denn du schon wieder Bleicher Pilgram Mond? Kaum ist uns die Sonn' entschwunden Im verschilften Rohr, Reckst du schon am Bergwald drunten Dein Gesicht empor. Willst du deinen Treuen helfen? Heia, strahl' nur zu! Schwärmern, Minnern, Füchsen, Wölfen Giltst als Sonne du! Und wir brauchen Kraft zum Trinken Und noch viel -- viel Wein... Laß dem Wirth als Zahlung blinken Deinen Silberschein. Füll' der Nönnlein Zellen drüben Mit sehnsücht'gem Glanz... Melde: bei den Linden hüben Tost der Ringeltanz! Strebst du aber, uns zu tauchen In geheimes Weh, Mond, dann bist du nicht zu brauchen, Lösch' dein Licht und geh'. Geh' mit deinem zarten Flittern Nach der Seufzer Land... Schwermutbleich im Knie zu zittern Sind wir nicht im Stand.
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), "Dem aufgehenden Mond" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Hugo Brückler (1845 - 1871), "Dem aufgehenden Mond", published 1874 [ voice and piano ], Dresden, Hoffarth [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2009-09-14
Line count: 31
Word count: 134