by Friedrich Rückert (1788 - 1866)
Die Mühle wogt wohl Tag und Nacht
Language: German (Deutsch)
Die Mühle wogt wohl Tag und Nacht, Sie wogt in nichts als Liebe; Lieb' hat die Räder in Schwung gefacht, Die Lieb' ist ihr Getriebe; Und in der Mühle die Müllerin, Die Müllerin hat meinen Sinn Bestrickt mit Liebesbanden. O wenn ich doch das Rädlein wär, So woll't ich Lieb' ihr sausen; Und wär' ich der Mühlbach unterher, So wollt' ich Lieb' ihr brausen. Und wär' ich im Wasser der Wassermann, Mit starkem Arm faßt' ich sie an, Und zög' sie in mich hinunter. Dort droben blinket ihr Kämmerlein, Das stille Lämpchen zittert, Die Fledermaus umkreiset den Schein, Mir ist der Laden vergittert Erschwinge dich, mein stiller Gedank, Und schau' dich gesund, und schau' dich krank, Schau', wie sie lächelnd entschlummert. O küss' ihr sanft das Lächeln vom Mund Mit deinen heißen Küssen, Und flüster' ihr tief in den Herzensgrund Was sie denn doch muß wissen, Daß mir's im Herzen ist voll und warm, Und wenn ich nicht ruh' in der Müllerin Arm, So ruh' ich in ihren Wassern.
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Confirmed with Gesammelte Gedichte von Friedrich Rückert, dritter Band, zweiter Auflage, Erlangen: Carl Heyder, 1839. Appears in Jugendlieder, pages 102 - 103.
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Auch ein Lied an die schöne Müllerin", written c1813, appears in Jugendlieder [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Heinrich August Marschner (1795 - 1861), "An die schöne Müllerin", op. 106 no. 6, published 1840 [ soprano or tenor and piano ], from Frühlingsliebe von Fr. Rückert für Sopran oder Tenor, no. 6, Hannover, Nagel [sung text checked 1 time]
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