by Eduard Mörike (1804 - 1875)
Alles mit Maß
Language: German (Deutsch)
Mancherlei sind es der Gaben, die gütige Götter den Menschen Zum Genusse verliehn, sowie für die tägliche Notdurft. Aber vor jeglichem Ding begehr ich gebratenen Schweinsfuß. Meine Frau Wirtin, die merkt's, nun hab ich alle Tag Schweinsfüß. Öfters im Geist ahnt mir: jetzt ist kein einziger Schweinsfuß Mehr in der Stadt zu erspähn: was hab ich am Abende? Schweinsfüß! Spräche der König nun gleich zum Hofkoch: Schaffe mir Schweinsfüß! Gnade der Himmel dem Mann, denn nirgend mehr wandelt ein Schweinsfuß . Und ich sagte zur Wirtin zuletzt: Â"Nun laßt mir die Schweinsfüß! Denn er schmeckt mir nicht mehr wie sonst, der bräunliche Schweinsfuß.Â" Aber sie denkt, aus Zartgefühl nur verbät ich die Schweinsfüß, Lächelnd bringet sie mir auch heute gebratenen Schweinsfuß - Ei so hole der Teufel auf ewig die höllischen Schweinsfüß!
Text Authorship:
- by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Alles mit Maß" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Tobias Hiller (b. 1966), "Alles mit Maß", 2004 [mixed chorus a cappella], from Musikalische Mörike-Kommentare, no. 4. [text not verified]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2007-06-28
Line count: 13
Word count: 131