by Nikolaus Lenau (1802 - 1850)
Die Ferne
Language: German (Deutsch)
Available translation(s): FRE
Des Berges Gipfel war erschwungen, Der trotzig in die Tiefe schaut; Natur, von deinem Reiz durchdrungen, Wie schlug mein Herz so frei, so laut! Behaglich streckte dort das Land sich In Ebnen aus, weit, endlos weit, Mit Türmen, Wald und Flur, und wand sich Der Ströme Zier ums bunte Kleid; Hier stieg es plötzlich und entschlossen Empor, stets kühner himmelan, Mit Eis und Schnee das Haupt umgossen, Vertrat den Wolken ihre Bahn. Bald hing mein Auge freudetrunken Hier an den Felsen, schroff und wild; Bald war die Seele still versunken Dort in der Ferne Rätselbild. Die dunkle Ferne sandte leise Die Sehnsucht, ihre Schwester, mir, Und rasch verfolgt ich meine Reise Den Berg hinab, zu ihr, zu ihr: Wie manchen Zauber mag es geben, Den die Natur auch dort ersann; Wie mancher Biedre mag dort leben, Dem ich die Hand noch drücken kann!
Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Die Ferne", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Reiseblätter (Erstes Buch), in Wanderung im Gebirge, no. 7 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Othmar Schoeck (1886 - 1957), "Die Ferne", op. 45 no. 7 (1930) [ voice and piano ], from Wanderung im Gebirge: Gedichtfolge von Nikolaus Lenau, no. 7, Zürich: Hug & Co. Musikverlage [sung text not yet checked]
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le lointain", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2007-07-29
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