by Carl Spitteler (1845 - 1924)
Glöckleins Klage
Language: German (Deutsch)
Ein junges Glöcklein klagte der Orgel einst ihr Leid: "Wie oft mit deinem Reichtum erweckst du meinen Neid. Kannst hundertfältig sagen, was deine Seele spürt; und was du spürst, das fühlt man, und was du fühlst, das rührt. Ich, wenn vor Weh und Mitleid mir schier das Herz zerspringt, ist's stets der gleiche Wohllaut, den meine Zunge singt. Nach einem echten Mißklang ring' ich aus tiefster Brust. Wer leiht mir Kraft zum Schreien? es wär' mir bitt're Lust!"
Authorship:
- by Carl Spitteler (1845 - 1924) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Othmar Schoeck (1886 - 1957), "Glöckleins Klage", op. 24a no. 8 (1910) [voice and piano], from Lieder nach Gedichten von Lenau, Hebbel, Dehmel und Spitteler, no. 8. [text verified 1 time]
Researcher for this page: Harry Joelson
This text was added to the website: 2009-04-24
Line count: 8
Word count: 78