by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
Aus Euphrosyne
Language: German (Deutsch)
Felsen stehen gegründet, es stürzt sich das ewige Wasser Aus der bewölkten Kluft schäumend und brausend hinab. Fichten grünen so fort, und selbst die entlaubten Gebüsche Hegen, im Winter schon, heimliche Knospen am Zweig. Alles entsteht und vergeht nach Gesetz; doch über des Menschen Leben, dem köstlichen Schatz, herrschet ein schwankendes Los. Nicht dem blühenden nickt der willig scheidende Vater, Seinem trefflichen Sohn, freundlich vom Rande der Gruft; Nicht der Jüngere schließt dem Älteren immer das Auge, Das sich willig gesenkt, kräftig dem Schwächeren zu. Öfter, ach verkehrt das Geschick die Ordnung der Tage; Hülflos klaget ein Greis Kinder und Enkel umsonst, Steht, ein beschädigter Stamm, dem rings zerschmetterte Zweige Um die Seiten umher strömende Schloßen gestreckt.
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Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Johann Friedrich Reichardt (1752 - 1814), "Aus Euphrosyne", published 1809. [vocal quartet] [text not verified]
Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani
This text was added to the website: 2008-06-11
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