by August Becker (1828 - 1891)
Am Christnachtabend saß
Language: German (Deutsch)
Am Christnachtabend saß Mein jüngstes Schwesterlein, Ihr Antlitz das war blaß, Der Mond schien hell herein. Ein Hemd, das in der Schlacht Am Leib ich tragen wollt', Spann sie in heiliger Nacht, -- Die Spindel feurig rollt. Der Morgen brach herein, Und als der Tag ward roth, Da lag mein Schwesterlein, -- Da lag es bleich und todt. Wohl lag das Hemd an mir In mancher finstern Schlacht, Mir ward es nicht wie ihr, Als sie es spann zur Nacht. Der Tod ward mein Begehr In bitterm Zweifelmuth; Ich trug das Hemd nicht mehr: Und doch floß nicht mein Blut. O läg' ich in der Erd'! Für dich, mein Schwesterlein: Ich bin so gar nichts werth, -- Und du warst fromm und rein!
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Text Authorship:
- by August Becker (1828 - 1891), no title, appears in Jung Friedel der Spielmann: ein lyrisch-episches Gedicht aus dem deutschen Volksleben des sechzehnten Jahrhunderts, p. 299, first published 1854 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Franz von Holstein (1826 - 1878), "Das gefeite Hemd", op. 13 (Reiterlieder aus August Becker's Jung Friedel, der Spielmann) no. 5, published 1862? [ low voice and piano ] [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2011-10-06
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