by Fanny (Franziska) von Hoffnaaß, née Jägerhuber (1831 - 1892)
Heimfahrt
Language: German (Deutsch)
Rheinabwärts gleitet ein zierlicher Nachen, mit flatterndem Wimpel, ruderbekränzt. Die Sonne ist unter, die Sterne erwachen, und träum'risch am Himmel das Mondlicht glänzt. Zwölf Mägdlein im Boote, sie schaukeln und singen; der Abendwind fächelt ihr offenes Haar. Die Lüfte durchbebet ein zaub'risches Klingen; es lauschet im Strome die Nixenschar. Tragt uns heimwärts, grüne Wogen, ach, zu Ende ist die Lust! Maientag ist fortgezogen, nur Erinn'rung bleibt der Brust. Wie so gerne bis zum Morgen lauschten wir der Nachtigall, dort in stillem Glück verborgen grüßt vom Hain ihr süßer Schall. Doch es rauschen fort die Wellen, und das Boot folgt ihnen sacht; Tränen leise niederquellen, Maienwonne, gute Nacht!
Authorship:
- by Fanny (Franziska) von Hoffnaaß, née Jägerhuber (1831 - 1892) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Joseph (Gabriel) Rheinberger (1839 - 1901), "Heimfahrt", op. 64 no. 5 (1872) [ SSA chorus and piano ], from Maitag, no. 5 [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2020-02-29
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