by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896)
Die Kapelle
Language: German (Deutsch)
Unter schattigen Bäumen steht Eine freundliche Kapelle, Doch die Frommen zum Gebet Ruft kein Glöcklein silberhelle. An der Mauer rankt empor Epheu seine grüne Binde, Und der Rosenstrauch am Thor Neigt wie betend sich im Winde. Vöglein flattern ein und aus, Schweben auf und schweben nieder, Singen durch das stille Haus Ihre frischen, frommen Lieder. Und die Sonne freundlich hell Blickt durch bunte Fensterscheiben, Predigt klar: „Der liebe Quell Ist der Herr und wird es bleiben.“ Und vor meines Heilands Bild Am Altare knie' ich nieder, Und die heiße Thräne quillt, Und der Friede kehret wieder. Und im Herzen wird es laut: Muthig, was der Herr auch sende; Selig, wer auf ihn vertraut, Gottes Lieb' ist ohne Ende!
Confirmed with Gedichte von Julius Sturm, Sechste Auflage, Leipzig: F. A. Brockhaus, 1892, pages 68-69.
Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Die Kapelle" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Ferdinand von Hiller (1811 - 1885), "Die Kapelle", op. 123 (8 Gesänge für 3 weibliche Stimmen mit Pianoforte), Heft 2 no. 5, published 1867 [ SSA chorus and piano ], Leipzig, Rieter-Biedermann [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2020-05-07
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