by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
Warum ich wieder zum Papier mich wende?
Language: German (Deutsch)
Available translation(s): ENG
Warum ich wieder zum Papier mich wende? Das mußt du, Liebster, so bestimmt nicht fragen: Denn eigentlich hab' ich dir nichts zu sagen; Doch kommt's zuletzt in deine lieben Hände. Weil ich nicht kommen kann, soll was ich sende, Mein ungetheiltes Herz hinüber tragen Mit Wonnen, Hoffnungen, Entzücken, Plagen: Das alles hat nicht Anfang, hat nicht Ende. Ich mag vom heut'gen Tag dir nichts vertrauen, Wie sich im Sinnen, Wünschen, Wähnen, Wollen Mein treues Herz zu dir hinüber wendet: So stand ich einst vor dir, dich anzuschauen Und sagte nichts. Was hätt' ich sagen sollen? Mein ganzes Wesen war in sich vollendet.
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Confirmed with Goethe's Gedichte, Erster Theil, Neue Auflage, Stuttgart und Tübingen: in der J.G. Cotta'schen Buchhandlung, 1829, page 259.
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Die Liebende abermals", appears in Sonette, no. 9 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Otto Klemperer (1885 - 1973), "Die Liebende abermals" [sung text not yet checked]
- by Josephine Lang (1815 - 1880), "Die Liebende schreibt", 1834, published 2009 [ voice and piano ], Kassel: Furore Verlag [sung text checked 1 time]
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This text was added to the website: 2008-04-04
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