by Wilhelm Busch (1832 - 1908)
Der Einsame
Language: German (Deutsch)
Wer einsam ist, der hat es gut, Weil keiner da, der ihm was tut. Ihn stört in seinem Lustrevier Kein Tier, kein Mensch und kein Klavier, Und niemand gibt ihm weise Lehren, Die gut gemeint und bös zu hören. Der Welt entronnen, geht er still In Filzpantoffeln, wann er will. Sogar im Schlafrock wandelt er Bequem den ganzen Tag umher. Er kennt kein weibliches Verbot, Drum raucht und dampft er wie ein Schlot. Geschützt vor fremden Späherblicken, Kann er sich selbst die Hose flicken. Liebt er Musik, so darf er flöten, Um angenehm die Zeit zu töten, Und laut und kräftig darf er prusten, Und ohne Rücksicht darf er husten, Und allgemach vergißt man seiner. Nur allerhöchstens fragt mal einer: Was, lebt er noch? Ei, Schwerenot, Ich dachte längst, er wäre tot. Kurz, abgesehn vom Steuerzahlen, Läßt sich das Glück nicht schöner malen. Worauf denn auch der Satz beruht: Wer einsam ist, der hat es gut.
Text Authorship:
- by Wilhelm Busch (1832 - 1908), "Der Einsame", appears in Zu guter Letzt [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Alfred Uhl (1909 - 1992), "Der Einsame" [ soli, chorus, and orchestra ], from Wer einsam ist, der hat es gut, no. 2 [sung text not yet checked]
- by Alfred Uhl (1909 - 1992), "Der Einsame" [ soli, chorus, and orchestra ], from Wer einsam ist, der hat es gut, no. 28 [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2008-08-09
Line count: 26
Word count: 156