— Tacet —
Wer einsam ist, der hat es gut
Song Cycle by Alfred Uhl (1909 - 1992)
1. Ouvertüre A
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2. Der Einsame  [sung text not yet checked]
Wer einsam ist, der hat es gut, Weil keiner da, der ihm was tut. Ihn stört in seinem Lustrevier Kein Tier, kein Mensch und kein Klavier, Und niemand gibt ihm weise Lehren, Die gut gemeint und bös zu hören. Der Welt entronnen, geht er still In Filzpantoffeln, wann er will. Sogar im Schlafrock wandelt er Bequem den ganzen Tag umher. Er kennt kein weibliches Verbot, Drum raucht und dampft er wie ein Schlot. Geschützt vor fremden Späherblicken, Kann er sich selbst die Hose flicken. Liebt er Musik, so darf er flöten, Um angenehm die Zeit zu töten, Und laut und kräftig darf er prusten, Und ohne Rücksicht darf er husten, Und allgemach vergißt man seiner. Nur allerhöchstens fragt mal einer: Was, lebt er noch? Ei, Schwerenot, Ich dachte längst, er wäre tot. Kurz, abgesehn vom Steuerzahlen, Läßt sich das Glück nicht schöner malen. Worauf denn auch der Satz beruht: Wer einsam ist, der hat es gut.
Text Authorship:
- by Wilhelm Busch (1832 - 1908), "Der Einsame", appears in Zu guter Letzt
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Duldsam  [sung text not yet checked]
Des morgens früh, sobald ich mir Mein Pfeifchen angezündet, Geh ich hinaus zur Hintertür, Die in den Garten mündet. Besonders gern betracht ich dann Die Rosen, die so niedlich; Die Blattlaus sitzt und saugt daran So grün, so still, so friedlich. Und doch wird sie, so still sie ist, Der Grausamkeit zur Beute; Der Schwebefliegen Larve frißt Sie auf bis auf die Häute. Schluppwespchen flink und klimperklein, So sehr die Laus sich sträube, Sie legen doch ihr Ei hinein Noch bei lebend'gem Leibe. Sie aber sorgt nicht nur mit Fleiß Durch Eier für Vermehrung; Sie kriegt auch Junge hundertweis Als weitere Bescherung. Sie nährt sich an dem jungen Schaft Der Rosen, eh sie welken; Ameisen kommen, ihr den Saft Sanft streichelnd abzumelken. So seh ich in Betriebsamkeit Das hübsche Ungeziefer Und rauche während dieser Zeit Mein Pfeifchen tief und tiefer. Daß keine Rose ohne Dorn, Bringt mich nicht aus dem Häuschen. Auch sag ich ohne jeden Zorn: Kein Röslein ohne Läuschen!
Text Authorship:
- by Wilhelm Busch (1832 - 1908), "Duldsam", appears in Zu guter Letzt
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Tröstlich  [sung text not yet checked]
Nachbar Nickel ist verdrießlich, Und er darf sich wohl beklagen, Weil ihm seine Pläne schließlich Alle gänzlich fehlgeschlagen. Unsre Ziege starb heut morgen. Geh und sag's ihm, lieber Knabe! Daß er nach so vielen Sorgen Auch mal eine Freude habe.
Text Authorship:
- by Wilhelm Busch (1832 - 1908), "Tröstlich", appears in Zu guter Letzt
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Der Rock  [sung text not yet checked]
Der Rock, am Tage angehabt, Er ruht zur Nacht sich schweigend aus; Durch seine hohlen Ärmel trabt Die Maus. Durch seine hohlen Ärmel trabt Gespenstisch auf und ab die Maus... Der Rock, am Tage angehabt, Er ruht zur Nacht sich aus. Er ruht, am Tage angehabt, Im Schoß der Nacht sich schweigend aus, Er ruht, von seiner Maus durchtrabt, Sich aus.
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), appears in Palmström
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Der Briefmark  [sung text not yet checked]
Ein männlicher Briefmark erlebte Was Schönes, bevor er klebte. Er war von einer Prinzessin beleckt. Da war die Liebe in ihm erweckt. Er wollte sie wiederküssen, Da hat er verreisen müssen. So liebte er sie vergebens. Das ist die Tragik des Lebens!
Text Authorship:
- by Hans Bötticher (1883 - 1934), as Joachim Ringelnatz, no title, appears in Die Schnupftabacksdose - Stumpfsinn in Versen, first published 1912
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Gary Bachlund) , "A manly stamp", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
7. Hund und Katze  [sung text not yet checked]
Miezel, eine schlaue Katze, Molly, ein begabter Hund, Wohnhaft an demselben Platze, Haßten sich aus Herzensgrund. Schon der Ausdruck ihrer Mienen, Bei gesträubter Haarfrisur, Zeigt es deutlich: Zwischen ihnen Ist von Liebe keine Spur. Doch wenn Miezel in dem Baume, Wo sie meistens hin entwich, Friedlich dasitzt wie im Traume, Dann ist Molly außer sich. Beide lebten in der Scheune, Die gefüllt mit frischem Heu. Alle beide hatten Kleine, Molly zwei und Miezel drei. Einst zur Jagd ging Miezel wieder Auf das Feld. Da geht es bumm! Der Herr Förster schoß sie nieder. Ihre Lebenszeit ist um. Oh, wie jämmerlich miauen Die drei Kinderchen daheim. Molly eilt, sie zu beschauen, Und ihr Herz geht aus dem Leim. Und sie trägt sie kurz entschlossen Zu der eignen Lagerstatt, Wo sie nunmehr fünf Genossen An der Brust zu Gaste hat. Mensch mit traurigem Gesichte, Sprich nicht nur von Leid und Streit, Selbst in Brehms Naturgeschichte Findet sich Barmherzigktit.
Text Authorship:
- by Wilhelm Busch (1832 - 1908), "Hund und Katze", appears in Zu guter Letzt
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]8. Die beiden Esel  [sung text not yet checked]
Ein finstrer Esel sprach einmal zu seinem ehlichen Gemahl: "Ich bin so dumm, du bist so dumm, wir wollen sterben gehen, kumm!" Doch wie es kommt so öfter eben: Die beiden blieben fröhlich leben.
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Die beiden Esel", appears in Galgenlieder, in Ausgeschiedene Gedichte
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Gary Bachlund) , "Mister and Missus Ass", rhymed paraphrase, copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Les deux ânes", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
9. Das Löwenreh  [sung text not yet checked]
Das Löwenreh durcheilt den Wald und sucht den Förster Theobald. Der Förster Theobald desgleichen sucht es durch Pürschen zu erreichen, und zwar mit Kugeln, deren Gift zu Rauch verwandelt, wen es trifft. Als sie sich endlich haben, schießt er es, worauf es ihn genießt. Allein die Kugel wirkt alsbald: Zu Rauch wird Reh nebst Theobald ... Seitdem sind beide ohne Frage ein dankbares Objekt der Sage.
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Das Löwenreh"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]10. Die Zirbelkiefer  [sung text not yet checked]
Die Zirbelkiefer sieht sich an auf ihre Zirbeldrüse hin; sie las in einem Buche jüngst, die Seele säße dort darin. Sie säße dort wie ein Insekt voll wundersamer Lieblichkeit, von Gottes Allmacht ausgeheckt und außerordentlich gescheit. Die Zirbelkiefer sieht sich an auf ihre Zirbeldrüse hin; sie weiß nicht, wo sie sitzen tut, allein ihr wird ganz fromm zu Sinn.
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Die Zirbelkiefer"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]11. Bewaffneter Friede  [sung text not yet checked]
Ganz unverhofft an einem Hügel Sind sich begegnet Fuchs und Igel. Halt, rief der Fuchs, du Bösewicht! Kennst du des Königs Order nicht? Ist nicht der Friede längst verkündigt, Und weißt du nicht, daß jeder sündigt, Der immer noch gerüstet geht? Im Namen seiner Majestät Geh her und übergib dein Fell. Der Igel sprach: Nur nicht so schnell. Laß dir erst deine Zähne brechen, Dann wollen wir uns weiter sprechen! Und allsogleich macht er sich rund, Schließt seinen dichten Stachelbund Und trotzt getrost der ganzen Welt Bewaffnet, doch als Friedensheld.
Text Authorship:
- by Wilhelm Busch (1832 - 1908), "Bewaffneter Friede", appears in Zu guter Letzt
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]12. Die Schnupftabaksdose  [sung text not yet checked]
Es war eine Schnupftabaksdose, Die hatte Friedrich der Große Sich selbst geschnitzelt aus Nußbaumholz. Und darauf war sie natürlich stolz. Da kam ein Holzwurm gekrochen. Der hatte Nußbaum gerochen. Die Dose erzählte ihm lang und breit Von Friedrich dem Großen und seiner Zeit. Sie nannte den alten Fritz generös. Da aber wurde der Holzwurm nervös Und sagte, indem er zu bohren begann: "Was geht mich Friedrich der Große an!"
Text Authorship:
- by Hans Bötticher (1883 - 1934), as Joachim Ringelnatz, "Die Schnupftabaksdose", appears in Die Schnupftabacksdose - Stumpfsinn in Versen, first published 1912
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Gary Bachlund) , "The snuff box", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
13. Der Knoten  [sung text not yet checked]
Als ich in Jugendtagen Noch ohne Grübelei, Da meint ich mit Behagen, Mein Denken wäre frei. Seitdem hab ich die Stirne Oft auf die Hand gestützt Und fand, daß im Gehirne Ein harter Knoten sitzt. Mein Stolz, der wurde kleiner. Ich merkte mit Verdruß: Es kann doch unsereiner Nur denken, wie er muß.
Text Authorship:
- by Wilhelm Busch (1832 - 1908), "Der Knoten", appears in Zu guter Letzt
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]14. Pst  [sung text not yet checked]
Es gibt ja leider Sachen und Geschichten, Die reizend und pikant, Nur werden sie von Tanten und von Nichten Niemals genannt. Verehrter Freund, so sei denn nicht vermessen, Sei zart und schweig auch du. Bedenk:Man liebt den Käse wohl, indessen Man deckt ihn zu.
Text Authorship:
- by Wilhelm Busch (1832 - 1908), "Pst", appears in Zu guter Letzt
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]15. Es pfeift der Wind  [sung text not yet checked]
Es pfeift der Wind. Was pfeift er wohl? Eine tolle, närrische Weise. Er pfeift auf einem Schlüssel hohl, bald gellend und bald leise. Die Nacht weint ihm den Takt dazu mit schweren Regentropfen, die an der Fenster schwarze Ruh ohn End eintönig klopfen. Es pfeift der Wind. Es stöhnt und gellt. Die Hunde heulen im Hofe. - Er pfeift auf diese ganze Welt, der große Philosophe.
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Es pfeift der Wind"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]16. Ouvertüre B
— Tacet —
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17. Der Nachtschelm und das Siebenschwein  [sung text not yet checked]
Der Nachtschelm und das Siebenschwein, die gingen eine Ehe ein, o wehe! Sie hatten dreizehn Kinder, und davon war eins der Schluchtenhund, zwei andre waren Rehe. Das vierte war die Rabenmaus, das fünfte war ein Schneck samt Haus, o Wunder! Das sechste war ein Käuzelein, das siebte war ein Siebenschwein und lebte in Burgunder. Acht war ein Gürteltier nebst Gurt, neun starb sofort nach der Geburt, owehe! Von zehn bis dreizehn ist nicht klar; - doch wie dem auch gewesen war, es war eine glückliche Ehe!
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Der Nachtschelm und das Siebenschwein - oder - Eine glückliche Ehe", appears in Galgenlieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le fripon de la nuit et l'heptaporc -- ou un ménage heureux", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
18. Die Lämmerwolke  [sung text not yet checked]
Es blökt eine Lämmerwolke am blauen Firmament, sie blökt nach ihrem Volke, das sich von ihr getrennt. Zu Bomst das Luftschiff "Gunther" vernimmt's und fährt empor und bringt die Gute herunter, die, ach, so viel verlor. Bei Bomst wohl auf der Weide, da schwebt sie nun voll Dank, drei Jungfraun in weißem Kleide, die bringen ihr Speis und Trank. Doch als der Morgen gekommen, der nächste Morgen bei Bomst, - da war sie nach Schrimm verschwommen, wohin du von Bomst aus kommst ...
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Die Lämmerwolke", appears in Melancholie, in Zeitgedichte
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Confirmed with Christian Morgenstern, Melancolia, Berlin: Cassirer, 1910. Appears in 3. Zeitgedichte
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19. Der Philosoph  [sung text not yet checked]
Ein Philosoph von ernster Art, Der sprach und strich sich seinen Bart: Ich lache nie. Ich lieb es nicht, Mein ehrenwertes Angesicht Durch Zähnefletschen zu entstellen Und närrisch wie ein Hund zu bellen; Ich lieb es nicht durch ein Gemecker Zu zeigen, daß ich Witzentdecker. Ich brauche nicht durch Wertvergleichen Mit andern mich herauszustreichen, Um zu ermessen, was ich bin, Denn dieses weiß ich ohnehin. Das Lachen will ich überlassen Den minder hochbegabten Klassen. Ist einer ohne Selbstvertraun In Gegenwart von schönen Fraun, So daß sie ihn als faden Gecken Abfahren lassen oder necken, Und fühlt er drob geheimen Groll Und weiß nicht, was er sagen soll, Dann schwebt mit Recht auf seinen Zügen Ein unaussprechliches Vergnügen. Und hat er Kursverlust erlitten, Ist er moralisch ausgeglitten, So gibt es Leute, die doch immer Noch dümmer sind als er und schlimmer, Und hat er etwa krumme Beine, So gibt's noch krümmere als seine. Er tröstet sich und lacht darüber Und denkt: Da bin ich mir doch lieber. Den Teufel laß ich aus dem Spiele. Auch sonst noch lachen ihrer viele, Besonders jene ewig Heitern, Die unbewußt den Mund erweitern, Die, sozusagen, auserkoren Zum Lachen bis an beide Ohren. Sie freuen sich mit Weib und Kind, Schon bloß, weil sie vorhanden sind. Ich dahingegen, der ich sitze Auf der Betrachtung höchster Spitze, Weit über allem Was und Wie, Ich bin für mich und lache nie.
Text Authorship:
- by Wilhelm Busch (1832 - 1908), "Der Philosoph", appears in Zu guter Letzt
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]20. Die Schildkrökröte  [sung text not yet checked]
"Ich bin eintausend Jahre alt und werde täglich älter; der Gotenkönig Theobald erzog mich im Behälter. Seitdem ist mancherlei geschehn, doch weiß ich nichts davon; zur Zeit, da lässt für Geld mich sehn ein Kaufmann zu Heilbronn. Ich kenne nicht des Todes Bild und nicht des Sterbens Nöte: Ich bin die Schild- ich bin die Schild- ich bin die Schild - krö - kröte."
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Die Schildkrökröte", appears in Galgenlieder
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La tortuetutue", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
21. Das Grammophon  [sung text not yet checked]
Der Teufel kam hinauf zu Gott und brachte ihm sein Grammophon und sprach zu ihm, nicht ohne Spott: "Hier bring ich dir der Sphären Ton." Der Herr behorchte das Gequiek und schien im Augenblick erbaut: Es ward fürwahr die Weltmusik vor seinem Ohr gespenstisch laut. Doch kaum er dreimal sie gehört, da war sie ihm zum Ekel schon, - und höllwärts warf er, tief empört, den Satan samt dem Grammophon.
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Das Grammophon", appears in Nachlese zur Galgenpoesie
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le gramophone", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
22. Im Park  [sung text not yet checked]
Ein ganz kleines Reh stand am ganz kleinen Baum still und verklärt wie im Traum. Das war des Nachts elf Uhr zwei. Und dann kam ich um vier Morgens wieder vorbei. Und da träumte noch immer das Tier. Nun schlich ich mich leise - ich atmete kaum - gegen den Wind an den Baum, und gab dem Reh einen ganz kleinen Stips. Und da war es aus Gips.
Text Authorship:
- by Hans Bötticher (1883 - 1934), as Joachim Ringelnatz, "Im Park", appears in Reisebriefe eines Artisten, first published 1927
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- ENG English (Gary Bachlund) , "In the park", written 2010, copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
23. Der alte Narr  [sung text not yet checked]
Ein Künstler auf dem hohen Seil, Der alt geworden mittlerweil, Stieg eines Tages vom Gerüst Und sprach: Nun will ich unten bleiben Und nur noch Hausgymnastik treiben, Was zur Verdauung nötig ist. Da riefen alle: Oh, wie schad! Der Meister scheint doch allnachgrad Zu schwach und steif zum Seilbesteigen! Ha! denkt er, dieses wird sich zeigen! Und richtig, eh der Markt geschlossen, Treibt er aufs neu die alten Possen Hoch in der Luft und zwar mit Glück, Bis auf ein kleines Mißgeschick. Er fiel herab in großer Eile Und knickte sich die Wirbelsäule Der alte Narr! Jetzt bleibt er krumm! So äußert sich das Publikum.
Text Authorship:
- by Wilhelm Busch (1832 - 1908), "Der alte Narr", appears in Zu guter Letzt
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]24. Noch zwei?  [sung text not yet checked]
Durch das Feld ging die Familie, Als mit glückbegabter Hand Sanft errötend Frau Ottilie Eine Doppelähre fand. Was die alte Sage kündet, Hat sich öfter schon bewährt: Dem, der solche Ähren findet, Wird ein Doppelglück beschert. Vater Franz blickt scheu zur Seite. Zwei zu fünf das wäre viel. Kinder, sprach er, aber heute Ist es ungewöhnlich schwül.
Text Authorship:
- by Wilhelm Busch (1832 - 1908), "Noch zwei?", appears in Zu guter Letzt
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]25. Das Perlhuhn  [sung text not yet checked]
Das Perlhuhn zählt eins, zwei, drei, vier ... Was zählt es wohl, das guteTier, dort unter den dunklen Erlen? Es zählt, von Wissensdrang gejückt (die es sowohl wie uns entzückt): die Anzahl seiner Perlen.
Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Das Perlhuhn", appears in Palma Kunkel, first published 1916
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La poule au perles", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
26. Fisches Nachtgesang  [sung text not yet checked]
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Text Authorship:
- by Christian Morgenstern (1871 - 1914), "Fisches Nachtgesang"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "Fish's night song"
27. Nicht artig  [sung text not yet checked]
Man ist ja von Natur kein Engel, Vielmehr ein Welt- und Menschenkind, Und rings umher ist ein Gedrängel Von solchen, die dasselbe sind. In diesem Reich geborner Flegel, Wer könnte sich des Lebens freun, Würd' es versäumt, schon früh die Regel Der Rücksicht kräftig einzubleun. Es saust der Stock, es schwirrt die Rute. Du darfst nicht zeigen, was du bist. Wie schad, o Mensch, daß dir das Gute Im Grunde so zuwider ist.
Text Authorship:
- by Wilhelm Busch (1832 - 1908), "Nicht artig", appears in Zu guter Letzt
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]28. Der Einsame  [sung text not yet checked]
Wer einsam ist, der hat es gut, Weil keiner da, der ihm was tut. Ihn stört in seinem Lustrevier Kein Tier, kein Mensch und kein Klavier, Und niemand gibt ihm weise Lehren, Die gut gemeint und bös zu hören. Der Welt entronnen, geht er still In Filzpantoffeln, wann er will. Sogar im Schlafrock wandelt er Bequem den ganzen Tag umher. Er kennt kein weibliches Verbot, Drum raucht und dampft er wie ein Schlot. Geschützt vor fremden Späherblicken, Kann er sich selbst die Hose flicken. Liebt er Musik, so darf er flöten, Um angenehm die Zeit zu töten, Und laut und kräftig darf er prusten, Und ohne Rücksicht darf er husten, Und allgemach vergißt man seiner. Nur allerhöchstens fragt mal einer: Was, lebt er noch? Ei, Schwerenot, Ich dachte längst, er wäre tot. Kurz, abgesehn vom Steuerzahlen, Läßt sich das Glück nicht schöner malen. Worauf denn auch der Satz beruht: Wer einsam ist, der hat es gut.
Text Authorship:
- by Wilhelm Busch (1832 - 1908), "Der Einsame", appears in Zu guter Letzt
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