by Heinrich Heine (1797 - 1856)
Gewitter
Language: German (Deutsch)
Available translation(s): FRE
Dumpf liegt auf dem Meer das Gewitter, Und durch die schwarze Wolkenwand Zuckt der zackige Wetterstrahl, Rasch aufleuchtend und rasch verschwindend, Wie ein Witz aus dem Haupte Kronions. Über das wüste, wogende Wasser Weithin rollen die Donner Und springen die weißen Wellenrosse, Die Boreas selber gezeugt Mit des Erichthons reizenden Stuten, Und es flattert ängstlich das Seegevögel, Wie Schattenleichen am Styx, Die Charon abwies vom nächtlichen Kahn. Armes, lustiges Schifflein, Das dort dahintanzt den schlimmsten Tanz! Äolus schickt ihm die flinksten Gesellen, Die wild aufspielen zum fröhlichen Reigen; Der eine pfeift, der andre bläst, Der dritte streicht den dumpfen Brummbaß - Und der schwankende Seemann steht am Steuer, Und schaut beständig nach der Bussole, Der zitternden Seele des Schiffes, Und hebt die Hände flehend zum Himmel: O rette mich, Kastor, reisiger Held, Und du, Kämpfer der Faust, Polydeukes!
Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Gewitter", appears in Buch der Lieder, in Die Nordsee, in Zweiter Zyklus, no. 2 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
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Available translations, adaptations, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , title 1: "Orage", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2008-11-03
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Word count: 138