by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
Wege des Lebens, Plötzlich sind es die...
Language: German (Deutsch)
Wege des Lebens, Plötzlich sind es die Flüge, die uns erheben über das mühsame Land; da wir noch weinen um die zerschlagenen Krüge, springt uns der Quell in die eben noch leereste Hand. Schlichtestes Trinken aus der vertrautesten Mulde drinnen sich Schicksal, heimlich gezeichnet, verzweigt. Sag dir: Ich bins. Und weil ich es nirgends verschulde blieb es so hell, wenn ich mich drüber geneigt. Siehe ich scheine in meine willigen Hände und mein Schatten fällt tiefer vorbei. Nicht, daß er mir, die ihn leichthin vergäße, verschwände, nur, daß er eins mit der Erde sei!
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Confirmed with Kurt Klinger, Die Kunst des Fragments. Zu Rilkes vertreuten und nachgelassenen Gedichten, in: Literatur und Kritik. Österreichische Monatsschrift, Salzburg : Otto Müller Verlag, 1979, Nr. 132
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Entwurf einer Widmung [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Martin Dörnberg (1920 - 2013), "Wege", 1999/2000 [ 4 male voices ], from Rainer Maria Rilke-Zyklus , no. 2, Selbstverlag 2000 [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
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