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Rainer Maria Rilke-Zyklus

Song Cycle by Martin Dörnberg (1920 - 2013)

1. Aber weil Hiersein viel ist  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Warum, wenn es angeht, also die Frist des Daseins
hinzubringen, als Lorbeer, ein wenig dunkler als alles
andere Grün, mit kleinen Wellen an jedem
Blattrand (wie eines Windes Lächeln) -: warum dann
Menschliches müssen - und, Schicksal vermeidend,
sich sehnen nach Schicksal?...

Oh, nicht, weil Glück ist,
dieser voreilige Vorteil eines nahen Verlusts.
Nicht aus Neugier, oder zur Übung des Herzens,
das auch im Lorbeer wäre.....

Aber weil Hiersein viel ist, und weil uns scheinbar
alles das Hiesige braucht, dieses Schwindende, das
seltsam uns angeht. Uns, die Schwindendsten. Ein Mal
jedes, nur ein Mal. Ein Mal und nicht mehr. Und wir auch
ein Mal. Nie wieder. Aber dieses
ein Mal gewesen zu sein, wenn auch nur ein Mal:
irdisch gewesen zu sein, scheint nicht widerrufbar.

Und so drängen wir uns und wollen es leisten,
wollens enthalten in unsern einfachen Händen,
im überfüllteren Blick und im sprachlosen Herzen.
Wollen es werden. - Wem es geben? Am liebsten
alles behalten für immer... Ach, in den andern Bezug,
wehe, was nimmt man hinüber? Nicht das Anschaun, das hier
langsam erlernte, und kein hier Ereignetes. Keins.
Also die Schmerzen. Also vor allem das Schwersein,
also der Liebe lange Erfahrung, - also
lauter Unsägliches. Aber später,
unter den Sternen, was solls: die sind besser unsäglich.
Bringt doch der Wanderer auch vom Hange des Bergrands
nicht eine Hand voll Erde ins Tal, die Allen unsägliche, sondern
ein erworbenes Wort, reines, den gelben und blaun
Enzian. Sind wir vielleicht hier, um zu sagen: Haus,
Brücke, Brunnen, Tor, Krug, Obstbaum, Fenster, -
höchstens: Säule, Turm.... aber zu sagen, verstehs,
oh zu sagen so, wie selber die Dinge niemals
innig meinten zu sein. Ist nicht die heimliche List
dieser verschwiegenen Erde, wenn sie die Liebenden drängt,
daß sich in ihrem Gefühl jedes und jedes entzückst?
Schwelle: was ists für zwei
Liebende, daß sie die eigne ältere Schwelle der Tür
ein wenig verbrauchen, auch sie, nach den vielen vorher
und vor den Künftigen ...., leicht.

Hier ist des Säglichen Zeit, hier seine Heimat.
Sprich und bekenn. Mehr als je
fallen die Dinge dahin, die erlebbaren, denn,
was sie verdrängend ersetzt, ist ein Tun ohne Bild.
Tun unter Krusten, die willig zerspringen, sobald
innen das Handeln entwächst und sich anders begrenzt.
Zwischen den Hämmern besteht
unser Herz, wie die Zunge
zwischen den Zähnen, die doch,
dennoch, die preisende bleibt.

Preise dem Engel die Welt, nicht die unsägliche, ihm
kannst du nicht großtun mit herrlich Erfühltem; im Weltall,
wo er fühlender fühlt, bist du ein Neuling. Drum zeig
ihm das Einfache, das, von Geschlecht zu Geschlechtern gestaltet,
als ein Unsriges lebt, neben der Hand und im Blick.
Sag ihm die Dinge. Er wird staunender stehn; wie du standest
bei dem Seiler in Rom, oder beim Töpfer am Nil.
Zeig ihm, wie glücklich ein Ding sein kann, wie schuldlos und unser,
wie selbst das klagende Leid rein zur Gestalt sich entschließt,
dient als ein Ding, oder stirbt in ein Ding -, und jenseits
selig der Geige entgeht. - Und diese, von Hingang
lebenden Dinge verstehn, daß du sie rühmst; vergänglich,
traun sie ein Rettendes uns, den Vergänglichsten, zu.
Wollen, wir sollen sie ganz im unsichtbarn Herzen verwandeln
in - o unendlich - in uns! Wer wir am Ende auch seien.

Erde, ist es nicht dies, was du willst: unsichtbar
in uns erstehn? - Ist es dein Traum nicht,
einmal unsichtbar zu sein? - Erde! unsichtbar!
Was, wenn Verwandlung nicht, ist dein drängender Auftrag
Erde, du liebe, ich will. Oh glaub, es bedürfte
nicht deiner Frühlinge mehr, mich dir zu gewinnen -, einer,
ach, ein einziger ist schon dem Blute zu viel.
Namenlos bin ich zu dir entschlossen, von weit her.
Immer warst du im Recht, und dein heiliger Einfall
ist der vertrauliche Tod.

Siehe, ich lebe. Woraus? Weder Kindheit noch Zukunft
werden weniger ....... Überzähliges Dasein
entspringt mir im Herzen.

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Die neunte Elegie", appears in Duineser Elegien, no. 9

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Confirmed with Rainer Maria Rilke, rilke.de


Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]

2. Wege  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Wege des Lebens, Plötzlich sind es die Flüge,
die uns erheben über das mühsame Land;
da wir noch weinen um die zerschlagenen Krüge,
springt uns der Quell in die eben noch leereste Hand.

Schlichtestes Trinken aus der vertrautesten Mulde
drinnen sich Schicksal, heimlich gezeichnet, verzweigt.
Sag dir: Ich bins. Und weil ich es nirgends verschulde
blieb es so hell, wenn ich mich drüber geneigt.

Siehe ich scheine in meine willigen Hände
und mein Schatten fällt tiefer vorbei.
Nicht, daß er mir, die ihn leichthin vergäße, verschwände,
nur, daß er eins mit der Erde sei!

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Entwurf einer Widmung

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Confirmed with Kurt Klinger, Die Kunst des Fragments. Zu Rilkes vertreuten und nachgelassenen Gedichten, in: Literatur und Kritik. Österreichische Monatsschrift, Salzburg : Otto Müller Verlag, 1979, Nr. 132


Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]

3. Rast  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Rast! Gast sein einmal. Nicht immer selbst 
seine Wünsche bewirten mit kärglicher Kost. 
Nicht immer feindlich nach allem fassen;
einmal sich alles geschehen lassen und wissen: 
was geschieht, ist gut. 
Auch der Mut muß einmal sich strecken 
und sich am Saume seidener Decken 
in sich selber überschlagen. 
Nicht immer Soldat sein. 
Einmal die Locken offen tragen 
[und den weiten offenen Kragen 
und in seidenen Sesseln sitzen 
und bis in die Fingerspitzen so: 
nach dem Bad sein. ]1
Und wieder erst lernen, was Frauen sind. 
Und wie die weißen tun 
und wie die blauen sind; 
was für Hände sie haben, 
wie sie ihr Lachen singen, 
wenn blonde Knaben die schönen Schalen bringen, 
von saftigen Früchten schwer.

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, written 1899, appears in Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke, no. 14, first published 1906

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English (Knut W. Barde) , "Rest", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English [singable] (Margaret Dows Herter Norton) , no title, appears in The Lay of the Love and Death of Cornet Christopher Rilke, no. 14, copyright ©
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Repos ! Être un jour un hôte", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission

View original text (without footnotes)

Confirmed with Rainer Maria Rilke, Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke, Endgültige Fassung von 1906 Geschrieben 1899, Im Insel-Verlag zu Leipzig.

Confirmed with Rainer Maria Rilke, Werke. Kommentiere Ausgabe in vier Bänden, herausgegeben von Manfred Engel, Ulrich Fülleborn, Horst Nalewski, August Stahl, Band I Gedichte 1895 bis 1910, herausgegeben von Manfred Engel und Ulrich Fülleborn, Frankfurt am Main: Insel Verlag, 1996, page 147.

1 omitted by Reutter

Research team for this page: John Versmoren , Sharon Krebs [Guest Editor] , Joost van der Linden [Guest Editor]

4. O Leben Leben, wunderliche Zeit  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
O Leben Leben, wunderliche Zeit
von Widerspruch zu Widerspruche reichend
im Gange oft so schlecht so schwer so schleichend
und dann auf einmal, mit unsäglich weit
entspannten Flügeln, einem Engel gleichend:
O unerklärlichste, o Lebenszeit.

Von allen großgewagten Existenzen
kann einer glühender und kühner sein?
Wir stehn und stemmen uns an unsre Grenzen
und reißen ein Unkenntliches herein,
...

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "O Leben Leben, wunderliche Zeit", written 1913/4

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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

5. Was unser Geist  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Was unser Geist der Wirrnis abgewinnt,
kommt irgendwann Lebendigem zugute;
wenn es auch manchmal nur Gedanken sind,
sie lösen sich in jenem großen Blute,
das weiterrinnt ...

Und ists Gefühl: wer weiß, wie weit es reicht
und was es in dem reinen Raum ergiebt,
in dem ein kleines Mehr von schwer und leicht
Welten bewegt und einen Stern verschiebt.

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Die Gedichte 1922-1926

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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

6. Epilog

Language: German (Deutsch) 
Aus solchem Wort
 . . . . . . . . . .

— The rest of this text is not
currently in the database but will be
added as soon as we obtain it. —

Text Authorship:

  • by Anonymous / Unidentified Author

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Total word count: 953
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