by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
Hinten im Winkel des Gartens
Language: German (Deutsch)
Hinten im Winkel des Gartens, da stand ich, der letzte der Götter, Roh gebildet, und schlimm hatte die Zeit mich verletzt. Kürbisranken schmiegten sich auf am veralteten Stamme, Und schon krachte das Glied unter den Lasten der Frucht. Dürres Gereisig neben mir an, dem Winter gewidmet, Den ich hasse, denn er schickt mir die Raben aufs Haupt, Schändlich mich zu besudeln; der Sommer sendet die Knechte, Die, sich entladende, frech zeigen das rohe Gesäß. Unflat oben und unten! ich mußte fürchten, ein Unflat Selber zu werden, ein Schwamm, faules, verlorenes Holz. Nun durch deine Bemühung, o redlicher Künstler, gewinn ich Unter Göttern den Platz, der mir und andern gebührt. Wer hat Jupiters Thron, den schlechterworbnen, befestigt? Farb und Elfenbein, Marmor und Erz und Gedicht.
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Michael Finnissy (b. 1946), "Hinten im Winkel des Gartens" [ soprano and piano ], from Hier ist mein Garten bestellt, no. 2, confirmed with a CD booklet [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Malcolm Wren [Guest Editor]
This text was added to the website: 2020-04-09
Line count: 14
Word count: 124