by Ricarda Octavia Huch (1864 - 1947)
Einsame Nixe
Language: German (Deutsch)
Oft, wenn es dunkelte, hob aus dem Teich sich die reizende Nixe Halben Leibs; es rieselte sacht von den schilfigen Haaren. Mondengleich beschien ihre weiße Brust die Gebüsche, Erlen und Weiden umher, sie leuchteten hell vor den andern, Und es schimmerten feucht ihre Augen wie Perlen des Meeres. Nichts bekümmerte sie, die alles von Anfang gesehen. Wundersam nun erscholl ihre süße, kristallene Stimme Leicht wie Luft. Und sie sang von den herrlichen Wundern der Schöpfung, Sang von des Schicksals Gewalt und dem dunklen Geheimnis des Todes. Bald wie Akkorde der Harfe ertönten die Zaubergesänge, Bald, wie ihr zärtliches Lied die klagende Nachtigall flötet. Aber niemand hörte die Einsame, träumerisch lauschte Nur die heilige Nacht, es lauschten die ewigen Sterne.
Authorship:
- by Ricarda Octavia Huch (1864 - 1947), "Einsame Nixe" [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Hermann Reutter (1900 - 1985), "Einsame Nixe", 1971 [voice and piano], from 9 Lieder, no. 8. [text verified 1 time]
Available translations, adaptations, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John Glenn Paton) , title 1: "Solitary water-nymph", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , title 1: "Ondine solitaire", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this page: John Glenn Paton [Guest Editor]
This text was added to the website: 2009-07-20
Line count: 13
Word count: 119