by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), as René Karl Wilhelm Johann Josef Maria Rilke
Kindheit
Language: German (Deutsch)
Es wäre gut viel nachzudenken, um von so Verlornem etwas auszusagen, von jenen langen Kindheit-Nachmittagen, die so nie wiederkamen ― und warum? Noch mahnt es uns : vielleicht in einem Regnen, aber wir wissen nicht mehr was das soll ; nie wieder war das Leben von Begegnen von Wiedersehn und Weitergehn so voll wie damals, da uns nichts geschah als nur was einem Ding geschieht und einem Tiere : da lebten wir, wie Menschliches, das Ihre und wurden bis zum Rande voll Figur. Und wurden so vereinsamt wie ein Hirt und so mit großen Fernen überladen und wie von weit berufen und berührt und langsam wie ein langer neuer Faden in jene Bilder-Folgen eingeführt, in welchen nun zu dauern uns verwirrt.
Confirmed with Rainer Maria Rilke, Neue Gedichte Band 1, Leipzig, Insel-Verlag, 1908, p.45
Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), as René Karl Wilhelm Johann Josef Maria Rilke, "Kindheit", appears in Frühe Gedichte [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Per Nørgård (b. 1932), "Kindheit", 225 no. 1 (1986) [ voice and orchestra ], from Entwicklungen, no. 1 [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
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