possibly by Salomon Hermann, Ritter von Mosenthal (1821 - 1877)
Der Bursch und sein Liebchen
Language: German (Deutsch)
Es zieht ein Bursch aus der Fremde nach Haus, da schleicht er sich Nachts vor Liebchens Haus. Er hat die Laute wohl unter dem Arm: "Du ruhst, mein Mädchen, ohn' Sorg und Harm, ich will die grüssen mit Leyerklang, ich will die wecken mit Liebessang." Und droben im Stübchen, eng und rein, da liegt sein Mädchen im Fieberpein, die Mutter lauscht an der wange so heiss: da tönen Klänge so leis', so leis', da weht aus der Stille ein süsses Lied, wie der Schwan, der sterbend zur Heimath zieht. "Horch, horch, o Mutter, es ist sein Ton, es ist seine Stimme, ich kenne sie schon; er ruft mich, er lockt mich, er winket mir, ich komme, ich eile, ich fliege zu dir." "Mein Kind, die Strasse ist öd' und leer, er ist ja so ferne, du träumest schwer." "Und hörst du nicht, Mutter, die Melodien, die Sprache der Lieb' ohne Worte? und hörst du's nicht tönen und steigen und zieh'n in schwellendem, süssen Akkorde? Wie fühl ich mich leicht, wie fühl ich mich wohl, von himmlischen Schwingen gehoben, leb' wohl, o Mutter, leb' ewig wohl, ich zeih' mit den Tönen nach oben."
Authorship:
- possibly by Salomon Hermann, Ritter von Mosenthal (1821 - 1877) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by August Walter (1821 - 1896), "Der Bursch und sein Liebchen", op. 3 (Drei Lieder) no. 1, published 1848 [ voice and piano ], Leipzig, J. Schubert, Ed. no. 6294 [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Tino Brütsch
This text was added to the website: 2012-09-05
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Word count: 192