by Anna Heinze (1858 - 1905)
Ich denke dein
Language: German (Deutsch)
Der Eichwald träumt. In mittagsschwülem Schweigen Ruht rings die Welt, vom Sonnengold durchglüht; Kein Windhauch weckt die Vögel in den Zweigen, Sie schliefen ein, des Jubilirens müd. -- Auch ich sitz träumend auf bemoostem Stein Und denke dein. -- Und schemenhaft aus dunklen Weihers Tiefe Steigt vor mir auf dein liebes Angesicht; War's nicht, als ob dein Mund mich schmeichelnd riefe? Vernahm ich deine leisen Schritte nicht? Vergebens, ach, schau ich des Wegs daher, Du kommst nicht mehr. -- Vom Rosenbusch fällt Blüth' um Blüthe nieder Und welkt und stirbt, nur Dornen beut er mir. Vorbei! -- Die Rosenzeit kehrt nicht mehr wieder, Sie ging dahin, und du, du gingst mit ihr; Nun sitz ich einsam auf bemoostem Stein Und denke dein. --
Confirmed with Aus Dur und Moll. Gedichte von Paul Heinze und Anna Heinze, Leipzig: Druck und Verlag von Breitkopf & Härtel, 1897, page 283.
Text Authorship:
- by Anna Heinze (1858 - 1905), "Ich denke dein" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Theodor Kewitsch (1834 - 1903), "Ich denke dein", op. 70 (Acht Lieder für Männerchor) no. 2, published 1891 [ men's chorus ], Leipzig: G. Richter [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Sharon Krebs [Senior Associate Editor]
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