by Karl Heinrich Heydenreich (1764 - 1801)
An die Weisheit
Language: German (Deutsch)
Weisheit, gib mir meine Einfalt wieder, Gib mir wieder meinen holden Wahn! Senke mich aus deinen Höhen nieder Auf der fabelfrohen Kindheit Rosenbahn! Hocherhaben wandeln deine Füsse Ihren hellbesonnten Wolkenpfad; Ferne Welten hören deine Grüsse, Engel deinen Ruf zu hoher Götterthat. Aber, Heil'ge, deine Ätherlüfte Mögen Geistern süss zu athmen sein, Mich erquicken meiner Erde Rosendüfte, Mich der Balsamhauch im Schattenhain. Fliege zu des Weltalls letzten Räumen! Sende kühn empor den Adlersonnenblick! Mich lass menschlich dichten, menschlich träumen, Menschlich fühlen Wohl- und Misgeschick. Lebe wohl! Und schimmre meinem Thale Aus der Höhe sanftes Licht herab, Und erhelle nur mit mildem Strahle Meine Pilgerpfade und mein Grab.
Confirmed with Gedichte von Carl Heinrich Heydenreich, Leipzig: no publisher, 1794. pages 49 - 50.
Text Authorship:
- by Karl Heinrich Heydenreich (1764 - 1801), "An die Weisheit" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Friedrich Methfessel (1771 - 1807), "An die Weisheit", op. 6 (Kleine Romanzen und Lieder für die Guitarre) no. 8, published 1805 [ voice and guitar ] [sung text not yet checked]
Research team for this page: Malcolm Wren [Guest Editor] , Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2018-02-07
Line count: 20
Word count: 106