by Christian Schreiber (1781 - 1857)
Die Musik
Language: German (Deutsch)
Sie saß auf hohem Felsengipfel, Und tausend Stimmen wurden wach; Sanft rauscht' es durch der Haine Wipfel, Melodisch murmelte der Bach. Sie stieg zum stillen Thal hernieder, Entlockend sußer Weisen Schall, Und rings erwachten frohe Lieder, Antwortete der Wiederhall. Sie schwebt' auf dunkeln Meereswogen; Von ihrer Töne Wunderklang Fühlt' selbst die Fluth sich angezogen; Die Ufer brausten von Gefang. Sie kam hernieder von den Sternen, Umleuchtet von der Sonne Strahl, Und über ihr in weiten Fernen Erklang der hohe Weltchoral. Und um sie her in dichten Kreisen Versammelt sich der Hörer Schaar; Gerührt von ihren Zauberweisen Bringt Alles frohe Opfer dar. Der Aether naht mit Blumendüften, Mit seinen Gaben naht das Meer; Es bringt die Erd' aus tiefen Klüften All' ihrer Schätze Wunder her. Bescheiden stand der Mensch von ferne, Er brachte nur das stille Herz; Der hoplden Göttin weiht'er gerne, Was sie bewegt mit süßem Schmerz. Und freundlich blicht auf hin sie nieder, Und zu dem Wohnsitz ew'ger Luft, Zum hehren Tempel ihrer Lieder Weiht sie des Menschen treue Brust.
Authorship:
- by Christian Schreiber (1781 - 1857), "Die Musik", appears in Gedichte, first published 1805 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Friedrich Methfessel (1771 - 1807), "Die Musik", published c1805 [ voice and guitar ], from Zwölf Lieder mit Begleitung der Guitarre, no. 1, Leipzig: Breitkopf und Härtel [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani
This text was added to the website: 2009-11-19
Line count: 32
Word count: 171