by (Heinrich) Ludwig Theodor Giesebrecht (1792 - 1873)
Wie früh das enge Pförtchen knarre
Language: German (Deutsch)
»Wie früh das enge Pförtchen knarre, Das in die Judengasse führt, Schleich ich herein, und harre, Harre, bis leise sich dein Riegel rührt; Und ob der Adel mich verhöhne, Ich meide Hof und Rittersaal, Dich lieb' ich, Esther, Gute, Schöne, Sei du mein ehliches Gemahl! Laß mir die Hand! Dir droh'n Gefahren, Laß, Judenmädchen, mir die Hand! Sieh deines Volkes flücht'ge Scharen Vertrieben aus dem Ungerland; Wer weiß, wie bald euch hier zum andern, Was dort zum ersten, mag geschehn: Soll ich auch dich ins Elend wandern, Aus Polen dich verstossen sehn? Mein Schloß und meiner Diener Haufe, Ich selber will dein eigen sein. Komm, meine Esther, komm, nimm die Taufe, Nimm meinen Ring, und werde mein!« »Christ, deine Liebesworte brennen Mir in der Seele heiß und scharf: Von Israel sollt' ich mich trennen, Das Gott erwählt, das Gott verwarf!«
Authorship:
- by (Heinrich) Ludwig Theodor Giesebrecht (1792 - 1873), appears in Gedichte, in 18. Buch des Hebräer, in Esther, no. 1 [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Carl Loewe (1796 - 1869), "Wie früh das enge Pförtchen knarre", op. 52 no. 1 (1835), published 1836, from Esther, no. 1 [sung text checked 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 24
Word count: 140