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by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)

So wie angehaltner Atem steht
Language: German (Deutsch) 
[i]
So wie angehaltner Atem steht
steht die Nymphe in dem vollen Baume

[ii]
Sieh hinauf. Heut ist der Nachtraum heiter.

[iii]
Hoher Gott der fernen Vorgesänge überall erfahr ich dich zutiefst in der freien
Ordnung mancher Hänge stehn die Sträucher noch wie du sie riefst

[iv]
Spiegel, du Doppelgänger des Raums! O Spiegel, 
           in dich fort stürzt die Hälfte der
           Lächeln / 
           vielleicht die süßesten; denn wie oft dem Meister der Strich, 
           der probende, auf dem vorläufigen Blatt blumiger aufschwingt, 
           als später auf dem
           bereiteten Grund der geführtere Umriß: 
           So, oh, lächelst du hin, Unsägliche,
           deiner Morgen Herkunft und Freiheit 
           in die immer nehmenden Spiegel

[v]
Immer, o Nymphe, seit je / hab ich dich staunend bewundert 
ob du auch nie aus dem Baum mir dem verschlossenen tratst—.
Ich bin die Zeit die vergeht—, du bist ein junges Jahrhundert, 
alles ist immer noch neu, was du von Göttern erbatst.
Dein ist die Wiese, sie schwankt noch jetzt von dem Sprunge, 
jenem mit dem du zuletzt in die Ulme verschwandst.
Einst in der christlichen Früh. Und ist nicht, du junge, 
Dir unser erstes Gefühl in den Frühling gepflanzt.

Eh uns ein Mädchen noch rührt, bist du die gemeinte

[vi]
…….… Braun’s
……… an den sonoren
trockenen Boden des Walds
                        trommelt das Flüchten des Fauns

[vii]
Dies ist das schweigende Steigen der Phallen

[viii]
Von meiner Antwort weiß ich noch nicht wann ich sie sagen werde.
Aber, horch eine Harke, die schon schafft.
Oben allein im Weinberg spricht
schon ein Mann mit der Erde.

[ix]
Hast du des Epheus wechselnde Blättergestalten

[x]
Wahre dich besser
                wahre dich Wandrer mit dem selber auch gehenden Weg

[xi]
Laß uns Legenden der Liebe hören.
Zeig uns ihr kühnes köstliches Leid.
Wo sie im Recht war, war alles Beschwören, hier ist das meiste verleugneter Eid.

About the headline (FAQ)

Confirmed with Rainer Maria Rilke, Duino elegies and the sonnets to Orpheus, New York: Vintage Books, 1923


Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Bruchstücke" [author's text checked 1 time against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by Aribert Reimann (b. 1936), "Nacht-Räume", copyright © 1988 [ soprano and piano four-hands ], Mainz [etc.] : Schott [sung text not yet checked]

Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]

This text was added to the website: 2023-07-13
Line count: 50
Word count: 300

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