by Johannes Martin Miller (1750 - 1814)
Der glückliche Bauer
Language: German (Deutsch)
Nun nenn' ich schon ein ganzes Jahr Mein liebes Weibchen mein; Und, denk' ich nach, so scheint's fürwahr Kaum Wochen her zu sein. So hurtig streicht kein Bach dahin, Als diese Zeit verstrich; Denn immer war mir's hell im Sinn, Und stündlich freut' ich mich. Kam einmal eine Grille mir, So schloß sie mich in Arm; Und, hatt' ich einen Kuß von ihr, Weg war der Grillen Schwarm! Sie hat mich in der kurzen Zeit So gänzlich umgekehrt, Und -- Gott sei Dank -- mir Frömmigkeit Und Christentum gelehrt. Ich singe nun so brünstiglich Mein Morgenlied mit ihr, Und abends, da erbaut sie sich Aus Gottes Wort mit mir. Dafür ist Segen auch im Haus, Kein Mangel ficht uns an; Und komm' ich auf mein Feld hinaus, So lacht mich alles an. Gern trag' ich nun des Tages Last, Er sei auch noch so warm! Denn abends find' ich süße Rast In ihrem treuen Arm. Und lacht mir, einem Engel gleich, Mein Kind an ihrer Brust, Dann nähm' ich nicht ein Königreich Für diese Herzenslust!
Text Authorship:
- by Johannes Martin Miller (1750 - 1814), "Der glückliche Bauer", written 1775 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Christian Gottlob Neefe (1748 - 1798), "Der glückliche Bauer", published 1776, Glogau: Verlegts Christian Friedrich Günther [text not verified]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2010-06-25
Line count: 32
Word count: 173