LiederNet logo

CONTENTS

×
  • Home | Introduction
  • Composers (20,226)
  • Text Authors (19,713)
  • Go to a Random Text
  • What’s New
  • A Small Tour
  • FAQ & Links
  • Donors
  • DONATE

UTILITIES

  • Search Everything
  • Search by Surname
  • Search by Title or First Line
  • Search by Year
  • Search by Collection

CREDITS

  • Emily Ezust
  • Contributors (1,115)
  • Contact Information
  • Bibliography

  • Copyright Statement
  • Privacy Policy

Follow us on Facebook

by Simon Dach (1605 - 1659)

Ich steh' in Angst und Pein
Language: German (Deutsch) 
Ich steh' in Angst und Pein
Und weiß nicht aus, nicht ein,
Der Sinne Kraft sind nieder,
Mein Herz will mir zergehn,
Die Zunge bleibet stehn,
Mir starren alle Glieder,

So oft als die Gewalt
Der Stimm' in mir erschallt:
Ihr Todten in der Erden,
Steht auf und säumt euch nicht,
Kommt vor das Halsgericht,
So jetzt gehegt soll werden!

Ach Gott, kein harter Schlag
Des rauhen Wetters mag
Die Felsen so erschüttern,
Als dieser Thron mein Herz;
Und wär' ich Stahl und Erz,
Müßt ich hiefür erzittern.

Ich eß', ich wach', und ruh',
Ich thu' auch was ich thu',
Sei wo ich will zu spüren:
So müßen fort und fort
Mir diese Donnerwort'
Herz, Geist und Seele rühren.

Denn werd' ich nicht gewahr,
Wie in so großer Schar
Die Menschen stets verbleichen?
Den raffet Pest, den Glut,
Den schickt die wilde Flut
Hinunter zu den Leichen.

Die Reih' kommt auch an mich;
Das Ende fördert sich,
Das Keinen kann begnaden;
Der Tod ist vor der Thür
Und klopfet an bei mir,
Mich schon dorthin zu laden.

Wen steh' ich doch nun an?
Wer ist, der helfen kann?
Wer wird das Wort mir sprechen?
Hier hilft nicht Gut, nicht Geld;
Der den Gerichtstag hält,
Läßt ganz sich nicht bestechen;

Hat nicht auf der Purpur Acht,
Nicht auf der Kronen Pracht
Noch auf Gewalt und Titel,
Begehrt nicht zu verstehn,
Daß die in Seide gehn
Und die im groben Rittel.

Ach komm, Herr Jesu Christ,
Komm! Dieses einig ist,
Warum der Mensch geboren.
Komm, mache durch dein Blut
Die Böse Sache gut;
Sonst bin ich ganz verloren!

Komm, führe du mein Wort
Und laß mich, o mein Hort,
Den Spruch der Gnaden hören!
Ich will auch jederzeit
Jetzt und in Ewigkeit
Dich, meinen Fürsprach, ehren.

About the headline (FAQ)

Text Authorship:

  • by Simon Dach (1605 - 1659), "Ich steh' in Angst und Pein", written 1645 [author's text checked 1 time against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by Carl Banck (1809 - 1889), "Vergänglichkeit", op. 71 (Gesänge für gemischten Chor) no. 8, published 1876 [ mixed chorus a cappella ], Leipzig, Kistner ; note: in some catalogs the incipit appears erroneously as "Ich fleh' in Angst und Pein" [sung text not yet checked]

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

This text was added to the website: 2010-10-06
Line count: 60
Word count: 294

Gentle Reminder

This website began in 1995 as a personal project by Emily Ezust, who has been working on it full-time without a salary since 2008. Our research has never had any government or institutional funding, so if you found the information here useful, please consider making a donation. Your help is greatly appreciated!
–Emily Ezust, Founder

Donate

We use cookies for internal analytics and to earn much-needed advertising revenue. (Did you know you can help support us by turning off ad-blockers?) To learn more, see our Privacy Policy. To learn how to opt out of cookies, please visit this site.

I acknowledge the use of cookies

Contact
Copyright
Privacy

Copyright © 2025 The LiederNet Archive

Site redesign by Shawn Thuris