by Julius Mosen (1803 - 1867)
Es tönt im Walde drinnen
Language: German (Deutsch)
Es [tönt]1 im Walde drinnen So heimlich wunderbar, Durch Blätter und Zweige rinnen Verstohlene Lieder gar. Der Hirte horcht und stehet, Der Hirte steht und lauscht; Es flüstert, singt und wehet, Im Eichenwald es rauscht. Hell klingen der Heerde Glocken, Er fühlt eine [süße]2 Pein; Er läßt sich ziehen und locken Tief in den Wald hinein. Welch zaubermächtig Singen! O Wundermelodie! Das Herz will ihm zerspringen, Er stürzt auf seine Kniee. Vom Laube fast verstecket, Vom Goldhaar ganz umwallt, Ruht auf das Moos gestrecket Des Waldweibs [nackte Gestalt]3. [Es ruht mit gewalt'gen]4 Gliedern Und singt aus voller Brust In unbekannten Liedern Von übersel'ger Lust. Tiefblau die Augen scheinen Und glutenhell der Mund, Der Hirte möchte vor Weinen Vergehen zu dieser Stund'.
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Julius Mosen, zweite vermehrte Auflage, Leipzig, F. A. Brockhaus, 1843, pages 272-274.
1 Reinthaler: "tönet"2 Reinthaler: "tiefe"
3 Reinthaler: "Wundergestalt"
4 Reinthaler: "Sie ruht mit wonnigen"
Text Authorship:
- by Julius Mosen (1803 - 1867), "Des Knaben Sehnsucht", appears in Gedichte, in Das Waldweib, no. 1 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Carl Martin Reinthaler (1822 - 1896), "Das Waldweib", op. 24 (Drei Balladen für 1 tiefe Stimme) no. 3, published 1867 [ low voice and piano ], Bremen, Cranz [sung text checked 1 time]
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