by Christoph Georg Ludwig Meister (1738 - 1811)
Nicht bloß für diese Unterwelt
Language: German (Deutsch)
Nicht bloß für diese Unterwelt Schlingt sich der Freundschaft Band; Wenn einst der Vorhang niederfällt, Wird erst ihr Wert erkannt. Dort, wo der Freude Urquell ist, Wo nichts das Auge trübt, Wo sich das volle Herz ergießt Und ewig lebt und liebt; Dort wird der Freundschaft hoher Wert, Den du und ich empfand, Von Engeln Gottes selbst verehrt, Dort ist ihr Vaterland. Verwandte Seelen lieben sich Zwar hier schon unverstellt, Doch reiner noch einst du und ich In einer bessern Welt. Sieh', wie die letzte Stunde eilt, Bald tönt ihr dumpfer Schlag; Sie kommt, sie eilt, die nimmer weilt, Und Grauen folgt ihr nach. Wenn sie nun meinem Blick erscheint, Wenn sie von dir mich trennt, Wenn über mich dein Auge weint, Und mein's dich kaum noch kennt; Dann wird für dich mein letzter Blick, Mein letzter Hauch noch fleh'n; Dann tröstet mich das großte Glück, Daß wir uns wiedersehn!
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Authorship:
- by Christoph Georg Ludwig Meister (1738 - 1811), "Die Ewigkeit der Freundschaft", written 1783 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Franz Anton Morgenroth (1780 - 1847), "Freundschaft", op. 1 (6 Lieder für 4 gemischte Singstimmen mit Pianoforte) no. 2, published 1873 [ SATB quartet with piano ], Leipzig, Breitkopf und Härtel [sung text not yet checked]
- by Friedrich Wilhelm Rust (1739 - 1796), "Wert der Freundschaft", published 1784 [ voice and piano ], from Oden und Lieder aus den besten deutschen Dichtern, Erste Sammlung, no. 13 [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2010-12-02
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