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by Johann Heinrich Voss (1751 - 1826)

Gesang der Leibeigenen beim Erntekranz
Language: German (Deutsch) 
Die Scheun' ist vollgedrängt von Garben, 
Die wir durch Pflug und Säns' erwarben; 
Denn Gott belohnt den Fleiß! 
Hier bringen wir im Festgesange 
Den Ährenkranz mit Sensenklange, 
Und troknen uns den Schweiß!  
CHORUS
 Doch ach!  wir sind leibeigen! 
 Nur leichter ward das Joch! 
 Die Herrschaft, fromm und gut, 
 Wie kann' sies sehn, und schweigen? 
 Wir sind ia Menschen doch! 

Für uns auch banden wir die Garbe! 
Daß weder Vieh noch Mensch hier darbe, 
Ist unsers Herrn Gebot. 
Im Misiahr selbst ein milder Speiser, 
Erbaut und schüzt er Ställ' und Häuser, 
Und steuert aller Noth.  
(CHORUS)

Nicht sclavend mehr, wie Pferd' und Rinder, 
Sind wir des guten Vaters Kinder, 
Und lernten menschlich seyn. 
Hier iammert niemand ungerichtet; 
Vernunft und Liebe heilt und züchtet 
Uns Kinder groß und klein.  
(CHORUS) 

Geübt wird hier in Gottes Tugend 
Und Häuslichkeit die frohe Jugend? 
Sie schreibt und rechnet schon; 
Der Knabe pflegt des Obstes Schule, 
Das Mädchen Nadel, Knütt' und Spule; 
Auch klingt Gesang und Ton. 
(CHORUS) 

Nicht fühllos achten wir des Segens: 
Wir freun uns Sonnenscheins und Regens, 
Des Regenbogens auch. 
Gesegnet sei des Dorfs Berather!  
So ruft dein Volk, und nennt dich Vater, 
Vergnügt bei Kohl und Lauch. 
(CHORUS) 

Nicht brauchst du durch des Zwanges Gewalten 
An deiner Scholl' uns fest zu halten: 
Wir lieben unsern Herrn. 
Du hörst des jungen Freiers Bitte; 
Von Kindern wimmelt iede Hütte;
Denn alles dienet gern. 
(CHORUS) 

Wohl waren deiner Väter Väter 
An uns sehr guter Thaten Thäter; 
Der Dank war Leibesfrohn!  
Doch haben wir bald abverdienet? 
Wird doch selbst Missethat gesühnet, 
Du, guter Väter Sohn! 
(CHORUS)  

Der Vater Aller liebt zur Gabe 
Dir volles Maß der Lebenshabe, 
Um vielen wohlzuthun! 
Bald wirst auch du, nicht mehr geniessend, 
Nicht mehr der Brüder Gram versüssend, 
Bei deinen Vatern ruhn! 
(CHORUS) 

Dann stehen wir am Grab', und weinen, 
Wir Mann und Weib, im Arm die Kleinen! 
Dann herrscht ein neuer Herr! 
Wer schenkt uns, daß er ruhig sterbe, 
Wer schenkt uns Freiheit und ein Erbe? 
Wer löst die Ketten, wer? 
(CHORUS)

Confirmed with Genius der Zeit, sechster Band, ed. by August Hennings, Altona: J. F. Hammerich, 1795, pages 235 - 240; and confirmed with Johann Heinrich Voss, Idyllen, erster Theil, neueste Auflage, Wien: B. Ph. Bauer, 1816. Appears in 4. Die Erleichterten. Note: modern German spelling would change many words and make spelling more consistent, for example "ia" and "iammert" would be "ja" and "jammert", "seyn" would be "sein", etc.


Text Authorship:

  • by Johann Heinrich Voss (1751 - 1826), "Gesang der Leibeigenen beim Erntekranz", appears in Idyllen, in 4. Die Erleichterten [author's text checked 2 times against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by Johann Abraham Peter Schulz (1747 - 1800), "Gesang der Leibeigenen beim Erntekranz", published 1795, in the journal Der Genius der Zeit, ed. by August Hennings, Sechster Band (vol. 6). Zehntes Stück, Oktober, no. 13, pages 235-240 [sung text not yet checked]

Research team for this page: Bertram Kottmann , Melanie Trumbull

This text was added to the website: 2020-07-06
Line count: 68
Word count: 348

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