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by (Johann Christoph) Friedrich Haug (1761 - 1829)

Richard und Mathilde
Language: German (Deutsch) 
 Vor allen Leinster Schönen pries Mathilden das Gerücht.
 Nie wiederstrahlte Liffys Strom ein holderes Gesicht.
 Doch unvergoltner Liebe Schmerz ergriff sie fürchterlich.
 Da bleichte der Korallenmund, der Augen Feuer wich.

 Wie Lilien vom Regenguß im zarten Kelch versehrt,
 So welkte mählig sie dahin, von stillem Gram verzehrt.
 O leicht getäuschte Mädchen! klug! Vertrauet Schmeichlern nicht! 
 Treulose Hirten! Fürchtet doch des Meineids Strafgericht!

 Ach! dreimal scholl's, wie Grabgeläut zur Geisterzeit herauf,
 Und dreimal stieß ein Rabenschwarm ihr Fenster krächzend auf. -
 Die Liebekranke, die zu wohl der Töne Deutung weiß -
 So wandte sich die Dulderin an der Gespielen Kreis:

 "Ein ernster Ruf - ihr hört ihn nicht  - ruft eure Freundin fort.
 Dort jene Hand - ihr seht sie nicht - winkt mir zum Friedensport.
 Gebrochne Schwüre, Herzenstrug beflügeln meinen Tod.
 Verdient' ich das, weil seine Braut die Mitgift reicher bot?
 Ach, gieb, ach! Gieb ihr, Richard! Gieb ihr nie dein Wort! 

 Mir ja gebührts allein. 
 Stolz Liebchen! meide seinen Kuß! Er ist, und bleibt nicht dein.
 Wenn beide morgen sehnsuchtsvoll, den Pfad zur Kirche gehn,
 Dann, Falscher! dann soll dein Lieb und du Mathildens Schreckbild sehn!

 Tragt, Freundinnen! tragt die Tote nah am Bräutigam vorbei,
 Am buntgeschmückten Heuchler mich. Im Leichenkleide treu."
 Sie starb. Es schwankt ihr Totenbild am Bräutigam vorbei,
 Am buntgeschmükten Heuchler Sie, im Leichenkleide treu.

 Was fühlte da der Bösewicht? So würkt kein Ungefähr.
 Den Sarg umdrängte sein Gefolg; und alle weinten sehr.
 Ihm trieb Entsezzen, Reue Schaam, Verzweiflung hin und her.
 Der Stirn' entrollte Todesschweis; er stürzt - er ist nicht mehr!

 Die eitle Braut, nun nicht mehr Braut, durchbebts wie Donnerschlag,
 Als an der Nebenbuhlin Sarg tot ihr Verlobter lag.
 Bald wurd' er, wo Mathilde ruht, begraben unbeweint.
 Ein Rasenhügel deckt sie längst. Nun ist ihr Staub vereint.

 Oft weilen treue Schäfer da, und auf das heil'ge Grün
 Streun fromme Bräute Blumen gern und Liebesknoten hin.
 Doch Schwurvergeß'ne, wer ihr seid, flieht den geweihten Ort,
 Scheut Richards grauenvolles Loos, und seinen Schatten dort.

Text Authorship:

  • by (Johann Christoph) Friedrich Haug (1761 - 1829), after Tickel.  [author's text not yet checked against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by Johann Rudolf Zumsteeg (1760 - 1802), "Richard und Mathilde", published 1800, from the collection Kleine Balladen und Lieder, Heft II, no. 12. [
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    ]

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 37
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