by Friedrich Rückert (1788 - 1866)
Ich dachte nicht, dich selb zu haben
Language: German (Deutsch)
Ich dachte nicht, dich selb zu haben, Ich sah in deinem Kreis mich um, Wem ich dies Herz mit seinen Gaben Wohl gönnen möcht' als Eigenthum. Ich habe keinen wahrgenommen, Dem ich dich hätte dürfen frei'n; Es war mir noch nicht eingekommen, Daß ich es selber könnte sein. Ich fühlte wohl mich hingezogen Zu deiner stillen Herzlichkeit, Ich sah dich freundlich mir gewogen, Doch glaubt' ich noch die Liebe weit. Und als ich sah, wie nah' sie stünde, Hiel schwer auf's Herz mir ihr Gewicht. Ein Scherz an diesem Ort war Sünde, Und Ernst, den Ernst den hofft' ich nicht. Da wollt' ich leise mich entziehen, Und näher kam ich dir zurück. Den Tod im Herzen, wollt' ich fliehen, Und mir im Arme lag mein Glück. Ich weiß nicht, wie mir's zugekommen; Doch wenn's der Himmel mir bestimmt, So sei's mit Dank in Arm genommen, Bis mir daraus der Tod es nimmt.
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Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 5. Fünfter Strauß. Verbunden or Wiedergewonnen], no. 29 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Karl Ludwig Friedrich Hetsch (1806 - 1872), "Ich dachte nicht, dich selbst zu haben", published 1838 [ voice and piano ], from Gedichte von Fr. Rückert, Erstes Heft, no. 7, Leipzig, Breitkopf und Härtel  [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2011-04-02
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