by Friedrich Christoph Förster (1791 - 1868)
Schön Suschen
Language: German (Deutsch)
Schön Suschen stand im Gartenhaus Sie hätt' das Grün so gern, Sie schaut zum Fenster hell hinaus Als wie der Morgenstern. Sie hält den Pfeiler wohl in dem Arm, Der kalte Stein, der wird nicht warm, Da denkt sie in die Ferne So gerne, so gerne, so gerne. Am Himmel viel geschrieben steht, Auf Erden noch vielmehr, Und wenn's von drüben zu ihr weht, Wird ihr das Herz so schwer. Die Berge liegen so fern und blau, Die Stadt im Thale nebelgrau, Da schaut sie in die Ferne So gerne, so gerne, so gerne. Laß immerhin die Wolken ziehn, Sie ziehen gar zu weit, Schau um dich her, in Duft und Grün Die bunte Herrlichkeit. Die Trauben hängen voll herein, Sie trösten uns auf guten Wein, Da denken wir die Ferne, So gerne, so gerne, so gerne. Die Trauben sind wie unser ein, Sie haben Fleisch und Blut, Und kochen in dem Sonnenschein Des Weines heiße Gluth. Und wer sein Herz zur Liebe wend, Der meint es hätte nie ein End Und jubelt in die Ferne So gerne, so gerne, so gerne.
Confirmed with Neue Berliner Monatschrift für Philosophie, Literatur und Kunst, Berlin: bei Ernst Heinrich Georg Christiani, 1821, Zweiter Band, pages 73 - 74.
Authorship:
- by Friedrich Christoph Förster (1791 - 1868), "Schön Suschen" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by (Carl) Ludwig (Heinrich) Berger (1777 - 1839), "Schön Suschen", op. 19 (Acht deutsche Lieder) no. 3 [ voice and piano ] [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2017-09-28
Line count: 32
Word count: 182